Hosenrock 117 Burda 6/2018 & Top 110 Burda 10/2015

Ich getraue es mir kaum zu sagen, zurzeit nähe ich aus der Burda ganz gern. Erinnert Ihr Euch noch an Dagmar Bily, die ehemalige Chefredakteurin der Zeitschrift. Jeder hat ja so seine Macken Vorlieben. Ihre waren ärmellose Kleider, egal ob Sommer oder Winter. Das hat mich in der Vergangenheit mehrfach vor das Problem gestellt, Ärmel nachträglich an ein Oberteil konstruieren zu wollen – mal mit mehr oder weniger Erfolg.

 

Schnitt & Stoff

Hier die Originalversion des Tops #110 aus der Burda 10/2015, den Schnitt gibt es auch noch als Etuikleid (Mod. 111 a und b). Der Stoff ist eine mittelschwere Viskose, ein Reststück – meine Art von Stoffverarmungsangst. Ich habe oft solche Reste von weniger als einem Meter über. Gibt es da eigentlich einen Trick? Für das Top ist eine Menge von 85 cm angegeben (bei 140 cm Breite). Wenn man die Belege aus einem anderen Stoff näht, kommt man mit noch weniger aus.

Der Stoff für den Hosenrock ist einer meiner ersten Einkäufe überhaupt, Herbst 2014 auf dem Stoffmarkt Holland gekauft. Jahr für Jahr habe ich mich gefragt, was ich mir dabei wohl gedacht habe … und dann habe ich den Hosenrock #117 im Juni-Heft der Burda gesehen. Empfohlen wird ein fließender Stoff, während meine Baumwolle mit Elasthan eher Stand hat. Nun ja. Wegen der Musterrichtung habe ich die gekauften 2,50 Meter verbraucht (angegeben sind 215 cm x 140 cm Breite). Der Schnitt gefällt mir wegen der seitlichen Godets, die den Hosenrock mehr nach Rock und weniger nach Hose aussehen lassen; er hat einen Formbund, hinten zwei Abnäher und wird über die Seitennaht geschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Größe, Passform & Änderungen

Sowohl Top als auch Hosenrock sind Größe 40. Keine Änderungen. Vielleicht nähe ich deshalb inzwischen aus der Burda gern. Das nächste Mal würde ich bei dem Top den angeschnittenen Wasserfallkragen vor dem Zusammennähen von Vorder- und Rückenteil versäubern und auch am Reißverschluss nicht sparen. Ich hatte nur einen 25 cm langen Nahtreißer zuhause, weshalb ich mich nun beim Anziehen in das Top hineinwinden muss. Für meinen Geschmack ist außerdem das Armloch recht tief geschnitten.

Anleitung & Schwierigkeitsgrad

Die Anleitung für #110 Burda 10/2015 gibt es im „Bildernähkurs“. Bei der Verarbeitung des Wasserfallkragens zusammen mit der rückwärtigen Blende habe ich eine Weile gebraucht, bis der Groschen gefallen ist.

Viel mehr kann ich zu den Anleitungen nicht sagen, ich habe kaum hinein geschaut. Vielleicht ist auch das der Grund, warum ich mehr aus der Burda nähe. Ich bin weniger auf die kryptischen Anleitungen angewiesen als früher, empfinde die Schnittmuster als selbsterklärend. Allerdings stört es mich nach wie vor, dass bei Burda-Schnitten die Nahtzugabe nicht enthalten ist, aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Was gefällt, was nicht? Weiterempfehlen?

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, sind Hosenröcke diesen Sommer meine große Liebe. #117 Burda 06/2018 ist der aktuell aufsteigende Stern, ich ziehe ihn gern zu flachen Sandalen an. Eine weitere Version wird es dennoch nicht (so schnell) geben, da ich noch ein paar andere Schnitte für Hosenröcke/Culottes ausprobieren will.

Bei dem Top bin ich mir unsicher: Mit dem angeschnittenen Wasserfallkragen, dem V-Ausschnitt im Rücken und den aufspringenden Falten anstelle von Taillenabnäher verfügt es einerseits über ein paar raffinierte Details, die es zu einem Liebling machen könnten, allerdings tue ich mich mit dem Armloch schwer. Bei der nächsten Version würde ich es verkleinern, bzw. frage ich mich gerade, ob ich die Mühe investieren soll, Ärmel an das Oberteil zu „konstruieren“, und wenn ja, welche?

 

Zunächst geht’s aber zum MMM. Mal schauen, was Ihr so im Juni genäht habt; nicht unwahrscheinlich ist, dass ich danach etwas ganz anderes mache …

Euch einen schönen Sommer. Genießt die Sonne!

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21 Kommentare

  1. Ich mag das Design von Burda auch sehr, leider habe ich häufiger – gerade bei Hosen und Röcken – Probleme mit der Passform. Das ist bei dir glücklicherweise nicht der Fall, sodass du ein schönes luftiges Sommerensemble genäht hast. Viel Spaß damit. LG Carola

  2. Ach beide Sachen sind wirklich richtig toll! ich nähe auch ganz viel aus Burda und habe Glück dass mir die Sachen ohne Änderungen meistens passen … wenn man mal seine Größe rausgefunden hat und weiß wie die Anleitungen zu verstehen sind geht es ganz gut … aber es stimmt manchmal ist es nicht so einfach bis der Knoten im Kopf platzt . den Rock schreibe ich mir auch mal auf meine Liste der ist sicher sehr praktisch auch zum Fahrradfahren… lg Sarah

    • Manuela

      Ja, ist er! Habe ich schon getestet; und ich fahre ein Herrenrad, was vielleicht meine Vorliebe für Hosenröcke erklärt … Dank Dir & LG Manuela

  3. Wow, der Hosenrock gefällt mir ganz besonders! Toller Schnitt und mit dem richtigen SToff wie bei Dir ein ganz wundervolles Sommerteil! Ja die reihenweise ärmellosen Kleider fand ich bei Burda sehr schade – ich dachte mir dann, dass die Designer keine Zeit/keine Ahnung hatten gescheite Ärmel zu konstruieren 😉 Vielleicht nimmst Du einen anderen Schnitt mit guten Ärmeln und konstruierst den Ausschnitt/ Rück selber dazu. LG Kuestensocke

    • Manuela

      Dankeschön!
      Das habe ich manchmal bei Indie-Labeln gedacht; bei Burda bin ich bisher davon ausgegangen, dass sie die Kapazitäten für Ärmel haben … Ich glaube wirklich, dass es am Geschmack der Chefredakteurin lag.
      LG Manuela

  4. Oh nein, bitte keine Ärmel ans Top; das ist wirklich hübsch, so wie es ist; über das große Armloch kommst du schon hinweg.
    An sich bin ich auch nicht so der Fan von ärmellos und diese Überzahl an ärmellosen Kleidern in der Burda hat mich auch immer wahnsinnig gemacht, aber bei dieser Hitze ändert sich meine Meinung gerade und ich habe schon überlegt, mir ärmellose Tops zu nähen. Da ist dein Schnitt ein schöner Anreiz, weil er nicht langweilig aussieht und zu nähen ist, : ).
    Den Hosenrock finde ich klasse; mir hat das Modell in der Burda auch gleich gefallen und ich bin angenehm überrascht, dass er auch mit festeren Stoffen gut funktioniert.
    Sehr hübsches Outfit.
    LG von Susanne

    • Manuela

      Herzlichen Dank Susanne!
      Langweilig war es wirklich nicht. Wie bei Deiner Hose, die Du heute gezeigt hast, ist die Konstruktion von Kragen/Ausschnitt/Blende etwas eigenwillig, was aber das Nähen, finde ich, interessant macht. Dafür ist der Hosenrock ein entspanntes Feierabendprojekt.
      LG Manuela

  5. Ich finde das Top ebenfalls ohne Ärmel toll! (Witzig, die Ausgabe hätte ich damals am liebsten postwendend zurückgeschickt, jetzt bin ich doch ganz froh, sie behalten zu haben ;))
    LG Maria

    • Manuela

      Merci!
      Geht mir ähnlich. Nicht selten denke ich beim Erscheinen der Hefte: “Da ist nichts dabei!” Nach einer Weile krame ich sie wieder hervor oder ärgere mich, dass ich das entsprechende Heft nicht gekauft habe …
      LG Manuela

  6. Das Oberteil sieht klasse aus, ich würde da auch keine Ärmel dranbasteln. Vielleicht reicht es die Seitennaht unter den Armen ein klein wenig enger zu nähen? Passen auch super zusammen, deine beiden Teile! LG Christiane

    • Manuela

      Noch ein Plädoyer für ärmellos …
      Vielen, lieben Dank für das Kompliment und den Tipp. Ich probiere das Mal.
      LG Manuela

  7. Die Hosenröcke bzw. Culottes aus dem Heft habe ich auch gesehen, ja die Terminologie geht durcheinander. Dieser Schnitt ist total toll, mich hat einzig die fehlende Tasche abgehalten ihn auch kürzlich zu kopieren. Die Hose ist toll, das Oberteil gefällt mir besser als das Original, ich finde dieses geschlossene Minicape oder was auch immer das sein soll darüber ziemlich Klasse – statt normalen Ärmeln. LG Anja

    • Manuela

      Ja, das ist tatsächlich ein Manko des Schnittes. Durch die seitlichen Godets lassen sich Taschen auch nicht ohne weiteres ergänzen … Dieses Minicape hat mich überhaupt erst auf die Ärmel gebracht. Länger würde ich sie auch nicht machen. Irgendetwas zwischen Cap-Ärmeln und kurzen Ärmeln … okay, aber Du bist auch für ärmellos.
      Dank Dir & Liebe Grüße, Manuela

  8. Das ist eine wunderschöne Kombination, die Du genäht hast, gefällt mir sehr gut! Vor allem der Hosenrock ist toll. Die seitlichen Godets sind sehr interessant, geben dem ganzen wirklich mehr das Erscheinungsbildes eines Rockes. Sehr schön! Das Top sieht auf den Bildern sehr schick dazu aus. Wenn das Armloch zu tief ist, kannst Du es bei der nächsten Version doch einfach im Schnitt etwas höher setzen, das ist sicher kein Problem. Schwieriger wird es ,einen Ärmel dazu zu konstruieren, dann mußt Du vermutlich auch das Armloch ändern.
    LG Barbara

    • Manuela

      Herzlichen Dank Barbara!
      Ja, dass ich das Armloch zuerst ändern müsste, denke ich auch. Ärmellose Oberteile haben i. d. R. anders geschnittene Armlöcher als solche für Ärmel, zudem ist es kein Grundschnitt, das könnte also ein ziemlicher Murks werden … etwas enger machen und das Armloch anheben, scheint die wesentlich vernüftigere Lösung zu sein. Danke & LG Manuela

  9. Mir gefällt die Kombination so wie sie ist.
    Ich glaube, mit Ärmeln wirkt das Top zu hochgeschlossen (zumindest von vorne).
    Die Culotte ist mir im Heft schon aufgefallen. Deine Umsetzung mit dem festeren Stoff wirkt avangardistisch, sehr schön.
    LG Anette

    • Manuela

      Ach wie nett, mit “avantgardistisch” kann ich mich identifizieren …
      Danke & LG Manuela

  10. Als ich das letzte Mal ne Burda gekauft habe habe ich mich sehr über die Schminktipps geärgert. Wtf?! Hehe, vielleicht ist es mal wieder Zeit, die Schnitte passen mir nämlich auch immer echt gut. Die Ärmelausschnitte sehen von hier aus gut aus und für den Sommer ist so ein bisschen Platz unter den Achseln auch gar nicht so schlecht 😉 Das Top gefällt mir auch ansonsten sehr gut, vielleicht werdet ihr ja doch noch Freunde! Die Hose ist wieder klasse, da hast du jetzt echt einige tolle produziert finde ich! Sehr inspirierend 🙂
    Liebe Grüße
    Katharina

    • Manuela

      Hinzu kommen die Backtipps, seitenweise Kosmetikwerbung, ausschließlich normschöne Modells, überhaupt die Fotostrecken, nicht zuletzt Anleitungen, die Anfänger traumatisieren … Allerdings finde ich die Burda in ihrem Kerngeschäft, die Herstellung von Schnitten, was Technik und Design betrifft, ziemlich gut, weshalb ich einzelne Ausgaben nach wie vor am Kiosk kaufe. Deinen Ärger kann ich aber absolut nachvollziehen!
      Katharina, danke für Deine lieben Worte.
      LG Manuela

  11. Hey Manuela,
    da hast du dir ja ein sehr schönes und luftiges Outfit genäht. Sowohl Top als auch Hosenroc stehen dir sehr gut! Ich verstehe auch nicht, wieso Burda die Nahtzugabe nicht direkt zugibt. Ich verzweifel dann immer an meinen Kreidelinien, die meist schon vor dem Zuschnitt wie von Zauberhand verschwinden…
    LG, Jenny

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