Das k-Core-Theorem, die Grenze des Zumutbaren und die Suche nach einem neuen Jahresthema

Anfang letzten Jahres steckte ich in einer Blogkrise: Viele der Bloggerinnen, deren Blogs ich gern gelesen, mit denen ich mich viel ausgetauscht und denen ich mich besonders verbunden gefühlt habe, waren nicht mehr aktiv (und sind es leider auch nicht mehr). Die Gründe mögen verschieden gewesen sein: die DSGVO oder COVID-19, kein Bedarf an neuer Kleidung, der Schrank gut gefüllt; auch wäre es nicht besonders nachhaltig, immer weiter Kleidung zu produzieren, selbst wenn sie DIY ist… und überhaupt, der Austausch fände längst woanders statt. Kurzum, die Luft wäre raus!

Ich erinnerte mich an einen Zeitungsartikel, der danach fragte, warum soziale Netzwerke implodieren. Ein Erklärungsmodell war, dass soziale Netzwerke über kurz und lang in kleinere Netze (k-core) zerfallen, die keine Verbindung mehr untereinander haben; man hat seinen Freundeskreis gefunden und es besteht keine Notwendigkeit, sich weiter zu vernetzen… Ein anderes Erklärungsmodell hob auf die „Grenze des Zumutbaren“ ab: Wenn mehr als 40% der befreundeten Nutzer weggehen, verliert man mit hoher Wahrscheinlich selbst das Interesse… Als weiterer Grund wurde die Kommerzialisierung genannt. Und, und, und.

Über die Blogkrise hinweg hat mir letztlich mein Jahresthema Fails! geholfen. Nicht nur, dass es dem Blog Struktur gab, es machte mich von der Resonanz anderer unabhängiger. Indem ich über meine kleinen und großen Katastrophen mit Schnittmustern schrieb, bloggte ich eher im ursprünglichen Sinne – schrieb also ein virtuelles Tagebuch. Interessanterweise erhielt ich dafür mehr Resonanz, als ich mir versprochen hatte. Sicherlich nicht, was die Menge betrifft; meine Hoffnung, dass Social Distancing irgendetwas Positives haben könnte und zur Wiederbelebung des Bloggen führt, hat sich nicht erfüllt. Aber die Reaktionen waren viel persönlicher. Aus diesen Gründen möchte ich das Format fortsetzen. Ich habe zwei Themen im Kopf, die den roten Faden für 2021 bilden könnten.

Kombi-Partner gesucht!

Der Trend Capsule Wardrobe ist an mir vorbei gegangen, nicht weil mir der zugrundeliegende Gedanke missfallen würde. Was sollte man auch gegen eine Garderobe sagen, in der die Teile zueinander passen und miteinander kombinierbar sind. Mir gefällt meist das Resultat nicht; nach komplizierten Kleiderschrank- und Typ-Analysen kommen nur allzu oft dieselben Kleidungsstücke in den immer selben Farben raus. Hinzu kommt, dass auf dem Weg zur gekapselten Garderobe recht viel Textilmüll anfällt. Es soll nämlich im ersten Schritt aussortiert werden. Nur wohin damit? Seien wir mal ehrlich, die meisten abgelegten Klamotten anderer will keiner tragen.

Die Idee der Kombinierbarkeit gibt es viel länger, wenn auch ökonomisch und weniger ökologisch motiviert. Schon meiner Großmutter meinte, man müsste zu jedem Rock und zu jeder Hose drei passende Oberteile haben. Ich würde mir bei dieser Aktion ein Teil aus meiner Garderobe nehmen; da gibt es ein paar Standalones; und gezielt einen Kombi-Partner dazu nähen. Match!

Refashion

Zugegeben, das Thema liegt mehr als in der Luft. Gerade hat z. B. der Community Blog Sewcialists als nächstes Monatsthema Zero Waste Sewing! angekündigt. In der vierten und fünften Runde von Fails! hatte ich das Thema Refashion/Upcycling bereits gestreift, als ich anstatt die missglückten Schnitte nochmals anzupassen oder zu hacken, aus den Stoffen neue Kleidungsstücke genäht habe. Und leider ist die Kiste auf dem Dachboden immer noch nicht leer…

Da es mir schwer fällt mich zu entscheiden, kurz in die Runde gefragt. Welches Thema würde Euch mehr interessieren? Terminlich bleibt alles beim Alten: Am zweiten Mittwoch im Monat würde ich ein Projekt vorstellen und am letzten Mittwoch des Folgemonats berichten, was daraus geworden ist.

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32 Kommentare

  1. dass die bloggerwelt kleiner geworden ist, ist nicht nur im näh-sektor so…..

    dass du trotzdem weitermachst finde ich prima!
    und deine themenvorschläge beide sehr interessant – vll. könntest du ja abwechseln? denn zu brauchen scheint deine garderobe beide massnahmen 😀

    ich nähe für mich selbst seit ich 15 war (jetzt 52) – und hab immer nach “omas regel” gearbeitet – hier passt so ziemlich alles zu allem – die homöopathischen neukäufe und die 2.hand & vintage teile eingeschlossen. dabei mache ich das noch nichtmal bewusst, es fällt mir nur immer dann auf, wenn mode- oder nähblogger berichten, dass ihr kleiderschrank aus lauter waisen besteht 😀
    und “re-fashion” ist mein 3. vorname – nach nachhaltigkeit ;-D
    insofern – viele gründe für mich, hier die lage zu beobachten……

    fröhliches schaffen! xxx

    • Manuela

      Stimmt, bei den Buchblogs beobachte ich ähnliches, dass leider viele das Handtuch geworfen haben und ich nur mehr selten Buchempfehlungen finde abseits dessen, was gerade angesagt ist…
      Herzlichen Dank für Deinen Kommentar & liebe Grüße
      Manuela

  2. Ich lese deine Texte weiterhin extrem gerne, egal für welches Thema du dich entscheidest, das Foto über dem Post ist klasse und den verlinkten Zeitungsartikel kannte ich nicht, spannend, liebe Grüße nach Berlin, Anja

    • Manuela

      Dankeschön Anja, wie lieb von Dir!
      Das Foto habe ich letzten Winter in Antwerpen aufgenommen. Zwar zeichnete sich am Horizont schon ab, dass etwas Ungutes auf uns zurollt, aber das Ausmaß dessen, habe ich mir nicht vorstellen können… Wenn man irgendwann wieder kann, möchte ich nochmals hin.
      Liebe Grüße Manuela

  3. Sabrina

    Ich finde es so traurig was gerade mit den ganzen Blogs passiert, gerade weil ich mich den sozialen Netzwerken verweigere. Die haben einfach fast keinen Inhalt, bei viel Tamtam…
    Ich könnte mich ja für Refashion begeistern. Ich habe selber gerade ein Herrenhemd meines Mannes (bis auf die Knopfleiste) komplett aufgetrennt und puzzle jetzt (es war ein Slimfit) eine Allie von Pattydoo daraus.
    Herzliche Grüße

    • Manuela

      Mein Partner ist aus Slim Fit rausgewachsen. Bisher habe ich das nicht so positiv gesehen, aber ein Hemd in Regular Fit gibt mehr Stoff zum Upcycling her! Ich hoffe, Du zeigst Deine Allie, wenn sie fertig ist.
      Dank Dir & liebe Grüße Manuela

  4. Mir geht es wie meiner Vorrednerin; ich möchte nicht zu Instagram und Co wechseln, bedaure aber den Verlust vieler schöner Nähblogs, die ich gerne gelesen habe und die natürlich auch immer inspirierend waren.
    Bei deinen Themenvorschlägen interessiert mich besonders die Kombinierbarkeit, da mich das selbst beschäftigt.
    Refashion finde ich zwar ein spannendes Thema, kann mich selbst aber selten dazu motivieren, da ich es meist schwieriger finde, ein vorhandenes Kleidungsstück umzuarbeiten, als neu zu nähen. Und die wenigen Versuche, die ich in dieser Richtung gestartet habe, fand ich im Endergebnis überwiegend nicht überzeugend.
    Welches Thema du auch immer dieses Jahr verfolgst; ich werde sehr gern bei dir lesen.
    LG von Susanne

    • Manuela

      Vielen, lieben Dank Susanne.
      Das würde ich auch sagen, dass Refashion schwieriger als Neumachen ist, allein schon deshalb, weil die verfügbare Stoffmenge begrenzt ist; und auch ich habe bisher wenig entdeckt, was mir so gefällt, dass ich es anziehen würde. Oft denke ich: Spannendes Experiment, aber nicht tragbar…
      Herzliche Grüße Manuela

  5. Seit langem lese ich still bei dir mit, ich mag deinen Blog sehr. Seit kurzem habe ich einen neuen Blog erstellt. Ein Grund war das ich bei Instagram die Übersicht verloren habe. Refashion und Kombipartner finde ich beides Klasse. Vorallem refashion habe ich letztes JAhr viel betrieben, aus nichtgetragenen Sommerkleidern sind ein paar Oberteile entstanden. LG Jeanette

    • Manuela

      Freut mich zu hören. Herzlichen Dank.
      Und wie schön, dass Du Deinen Blog neu aufgelegt hast. Kann man sich dort die Oberteile aus den Sommerkleidern irgendwann anschauen?
      Liebe Grüße Manuela

      • Hallo Manuela, auf Instagram sind sie alle versammelt. Die nächsten Tage schreibe ich einen Beitrag auf dem Blog dazu, denn das Umarbeiten hat mir grossen Spaß gemacht, das hatte Suchtpotenzial. Liebe Grüße Jeanette

  6. Ich bin definitiv für die Kombipartner! Eine sehr gute Idee, zu der dich deine Großmutter inspiriert hat. Ich mag den Gedanken, alles genau aufeinander abzustimmen. 3 Oberteile pro Unterteil hört sich nach einer guten Regel an. Mir fallen direkt auch ein paar meiner “standalones” ein, die ein oder zwei weitere Kombipartner gebrauchen können. So oder so: ich lese gerne weiterhin hier mit 🙂
    Liebe Grüße
    Jenny

    • Manuela

      Vielleicht magst Du Deine neuen Kombi-Partner dann auch zeigen? Ich würde mich freuen.
      Ha, ha ich stelle mir gerade vor, wie meine Großmutter reagiert hätte, wenn ich ihr gesagt hätte, dass sie eine Inspiration für mich sei… Sie hatte eher eine pragmatische Sicht auf die Dinge…
      Liebe Grüße Manuela

  7. Ich oute mich auch als stille Leserin mit großem Faible für reflektierte Blogs mit Inhalten, die inspirieren. Dazu gehört auch sicher dein Blog, insofern schaue ich weiterhin sehr gerne hier rein, egal welches Thema du wählst. Etwas interessanter finde ich auch die Kombinierbarkeit. Bei Refashion sehe ich zwar den Sinn, aber ich bin kein Freund, mich auch noch beim Nähen zu limitieren. So fühlten sich die wenigen Ausflüge für mich zumindest an – und das Ergebnis war denn auch nicht überzeugend…..

    • Manuela

      Schön, dass Du Dich “geoutet” hast. Ich frage mich manchmal tatsächlich, wer die Leute sind, die sich für diesen Blog interessieren.
      Ich glaube, ich weiß, was Du meinst: Refashion klingt immer auch ein wenig spaßfrei, die Sachen sehen oftmals “gebastelt” aus. Mich würde die Erfahrung interessieren, ob das notwendigerweise so sein muss, dass Nachhaltigkeit auf Kosten der Ästhetik geht…
      Vielen Dank & liebe Grüße Manuela

  8. Du schreibst mir aus der Seele.
    Mir fehlen besonders die Nähblogs aus “alten” Zeiten sehr. Die Näherinnen und Strickerinnen sind in der Regel “drüben” bei Instagram und pflegen ihre Blogs nicht mehr. Ich habe mir Instagram genau angesehen: Gut für das Sammeln neuer Ideen und Anregungen, aber ungeeignet, um sich Beiträge sinnvoll und wieder auffindbar abzuspeichern.
    Erwartet man Tiefgang, dann geht es nur über den Blog.
    Egal für welches Jahresthema Du Dich entscheiden wirst, ich lese bei Dir alles gerne mit. Mit dem Kommentieren komme ich manchmal nicht hinterher, aber da Du ja einen Blog hast, finde ich alle dein Beiträge immer wieder
    Beste Grüße
    Susan

    • Manuela

      Dank Dir Susan.
      Das kenne ich, ehrlich gesagt, nur vom Hören-Sagen, dass ältere Beiträge bei IG schwer auffindbar sind, so weit bin ich gar nicht vorgedrungen. Bereits auf den ersten Blick habe ich Schwierigkeiten mit diesem Format: Blogs unterscheiden sich allein im Aussehen – die unterschiedlichen Blogger-Persönlichkeiten spiegeln sich bereits im Layout; bei IG werden alle in dasselbe Polaroid-Raster gepresst. Ich mag Verschiedenheit, abgesehen davon, dass ich gern lese. Noch mehr schätze ich Privatsphäre und die ist bei Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf dem Handel mit den persönlichen Daten seiner Nutzer*innen basiert, nicht gegeben. Und damit bin ich von vornherein raus. Sorry, wenn ich mir hier Luft gemacht habe…
      Herzliche Grüße Manuela

  9. Hi,
    mir ist die lust am bloggen vergangen. es geht mit nicht darum,dass ich komplimente erwarte,wenn ich etwas schönes genäht habe, sondern viel mehr dass die zeit, die ich investiert habe,um post zu schreiben, irgendwie wert war, in dem sie von den anderen gelesen und geschaut wird(ich habe immer gerne details und prozesse gezeigt). ich sehe bei den anderen,dass viele posts mit keinem kommentar gewürdigt werden und da stellt sich die frage, warum sollte ich meine zeit dafür verschwnden.
    ein anderer grund ist tatsächlich kommerz. ich habe mein wissen gern geteilt. aber heut zu tage versucht jeder daraus kapital zu schlagen. also mache ich doch nicht kontent für jemand,der darauf kohle macht!?
    das bloggen vermisse ich sehr, wirklich. so wie du sagst, ich finde, es hatte struktur und ich konnte bestimmte sahcen schnell finden , nachschlagen usw.
    nun, zum positiven, warum ich eigentlich schreibe:-)
    kapsule lag mir nicht. als idee schon, aber umsetzung für mich ist horror. ich lebe von emotionen: sehe modell, ->schockverliebt-> muss haben-> umsetzung. nun passierte das wunder! und leider hat das wunder nicts mit mir oder meinem tun zu tun:-) es kam Viki( von vikisews).Vikis ursprünglicher konzept war es : schnell, einfach zu nähen, luxusverarbeitung von innen, modern und vor allem: alles mit einannder kombinierbar. in sehr kurzer zeit hatte ich ALLTAGS-garderobe, wo alle teile zueinander passten.
    wenn die grundgarderobe steht- geht danach einfach..
    Refreshion ist etwas was ich ganz umblättere und zwar seit jahren konsequent und aus prinzip. ich bin für nachhaltigkeit,aber definitov nicht für upcycling(falls du das unter refreshion verstehst). Meistens,wenn die kleidung getragen wird, leiden auch die faser im stoff mit, mal mehr mal weniger(durch das tragen, licht, waschmittel usw).kurz um , bin kein freund von. für mich persönlich ist nachhaltigkeit ist sorgfälltige fall der stoffe für die kleidung und gute sorgfälltige verarbeitung,damit das was man näht sehr wertvoll und langlebig ist(ultratrendige kleidungstücke ausgenommen_ das ist nur für die seele,um leidenschaft zu stillen).
    Liebe Grüße
    Julia

    • Manuela

      Ach, was Komplimente betrifft, vorausgesetzt sie sind ehrlich gemeint, bin ich nicht so schüchtern. Ich nehme sie gern an und freue mich darüber… Aber ich denke, ich weiß, was Du meinst. Gerade Deine Work-in-Progress-Beiträge sehen sehr aufwendig aus. A propos die Gelegenheit, sich für Deinen Prozessbericht über den “Gucci-Mantel” zu bedanken! Er hat mir an manch kniffliger Stelle weitergeholfen.
      Was die Kommerzialisierung betrifft, frage ich mich, ob wir den Peak nicht überschritten und sich viele ganz zurückgezogen haben, nachdem man vor ein paar Jahren den Eindruck hatte, die Blogosphäre sei zum Shoppingkanal mutiert…. Inzwischen ist mein Feedreader eher leer!
      Auf Deine anderen Punkte werde ich bei nächster Gelegenheit eingehen… Der Partner steht mit den fertigen Pfannkuchen in der Tür und ruft zum Frühstück…
      Liebe Grüße Manuela

  10. Als stille Mitleserin, die die eigenen Näh-Ergebnisse weder bei Insta noch in einem Blog präsentiert (aber immerhin anzieht!), habe ich ja eigentlich kein Stimmrecht. Dennoch…: das Kombi-Thema ist mein Favorit!
    Refashioning ist schon auch interessant. Doch dazu gibt es schon ziemlich viel im Netz. Sich ein ‘schwieriges’ Teil aus dem Kleiderschrank zu schnappen und Kombipartner dazu zu schneidern und vielleicht auch die Gedanken dazu zu teilen (warum könnte genau dieses oder jenes neue Kleidungsstück als Kombipartner passen?), das fände ich spannend.
    Viele Grüße, Sandra

    • Manuela

      Einen Blog zu haben oder bei Insta zu sein, ist keine Voraussetzung, um hier kommentieren zu dürfen… Danke, dass Du Dir die Zeit dafür genommen hast.
      Liebe Grüße Manuela

  11. Liebe Manuela, ich lese ja auch schone eine ganze Weile mit und freue mich, dass du so kreativ warst und dir zwei Themen überlegt hast. Ich favorisiere ebenfalls “Kombipartner”, weil mir Refashion als Thema zwar theoretisch gefällt, ich aber in der Praxis eher froh bin, meine alte Kleidung los zu sein. Sehr häufig ist der Stoff einfach auch nicht mehr wirklich schön und sie haben ihren Dienst getan. Was das Bloggen angeht, bin ich hin und her gerissen. IG gefällt mir immer weniger, es ist beliebig geworden. Andererseits bedeutet ein Blog mehr Aufwand, was Fotos und Texte betrifft. Allerdings finde ich die Idee von dir sehr verlockend, sich ein bestimmtes Thema für den eigenen Blog zu überlegen und so ein persönliches Nähtagebuch zu schreiben. Ich bin gespannt, welches Thema du wählen wirst.

    LG Carola

    • Manuela

      Dank Dir Carola.
      Stimmt schon, es kostet Zeit, einen Blog zu führen – allerdings habe ich im Moment nicht so viel vor… Nein im Ernst: Ich hab’s vor Weihnachten gemerkt. Wenn es zeitlich eng wird, fällt mir bei mir auch als Erstes das Bloggen hinten über… Die Eintrittsschwelle bei IG scheint viel geringer zu sein.
      Vielleicht kommt die Lust ja trotz des Aufwands wieder, ich vermisse Euch schon…
      Liebe Grüße Manuela

  12. Ich bin ehrlicherweise froh nicht alleine zu bloggen, so fällt es vielleicht nicht ganz so auf das ich das zweite Halbjahr nicht genäht habe und dementsprechend nicht gebloggt habe (ich nähe ja sowieso das meiste im Frühling für Frühjahr und Sommergaderobe und da ich eine fixe Arbeitskleidung habe auch nur Freizeitmode, also ganz nach Lust und Laune), aber dafür nähen meine Schwester und Mama viel.

    Aber ja klassische Blogs werden weniger, extrem kommerzielle Blogs die pro Beitrag mit zig Bannern zu diversen anderen Beiträgen und dem Newsletter und anderen Unnichtigkeiten, sind naja kein Vergnügen zum lesen/durchackern. (Wenn wer mal Stoff oder Schnitt gesponsert bekommt und rezensiert stört mich nicht, solange es keine Lobhudelei ist)

    Die DSVGO hat viele nicht mehr so inspirierte dazu gebracht aufzuhören und so nach und nach sind es weniger geworden und eben auf Instagram gewechselt. Wir haben zwar auch einen Instagram Account aber etwas faul um uns richtig darum zu kümmern, weil schliesslich um da wiederum Leute zu erreichen, heist es aktiv sein und Reichweite aufbauen und diese ja nicht verlieren, Interaktion, keine ghostfollower blabla. Und wenn man nicht irgendein Erkennungsmerkmal hat, geht man sowieso in der Masse unter und bitte einen durchgestylten Feed… Und ich habe das Gefühl das Instagram doch das Konkurrenz denken fördert schliesslich kann man direkt follower und likes etc vergleichen…

    (Ich habe einen seperaten Account mit dem ich mit Houseplant community unterwegs und meine Zimmerpflanzen und Zeichnungen zeige, aber auch da ist der enge Kreis begrenzt und der Rest ist nebulöse Follower, wobei bei Pflanzen das Format Instagram besser mit dem Inhalt harmoniert und bei Zimmerpflanzen durchs Ableger ziehen und tauschen/verkaufen, irgendwie mehr kommunikativer und sozialer ist)

    Langer Text, leicht vom Thema abgeschweift. Ja das mit den drei Oberteilen zu unterteilen kenne ich, darum mag ich Kleider so, ein Teil und fertig. Aber ich denke ein Kleiderschrank der zu einem passt, untereinander kompatibel ist und weder zu voll noch zu leert und möglichst ausgewogen getragen wird, ist eine lebenslange Herausforderung.

    Aber ich glaube ich habe es schon mal erwähnt, du bist eine der wenigen Nähbloggerin die ich sehr gerne und regelmässig lese. Und mich auch inspiriert fühle durch deinen Inhalt lange Antworten zu schreiben auf die es dann Rückmeldungen gibt (für mich gibt es nichts frustrierenderes als ein langer Kommentar, der einfach links liegen gelassen wird, weil die Bloggerin keine Kommentare beantworten oder wir nicht bff sind whatever)
    Ich muss auch gestehen, dass ich ziemlich viele Blogs aus meiner Leseliste verloren habe, da bei einem Handwechsel auf dem neuen Handy kein bloglovin funktioniert und ich mir von den 500 nur einen Bruchteil gemerkt und wieder gesucht habe.

    Liebe Grüsse Sabine

    • Manuela

      Liebe Sabine,

      ja mit Eurem Familienblog seid Ihr wirklich einzigartig innerhalb der Nähbloggerszene! Die Idee ist großartig, nicht nur nach Außen, sondern ich finde es einfach schön, dass Ihr als Familie gemeinsam an diesem Blog arbeitet über Ländergrenzen hinweg, was vermutlich nochmals auf eine andere Art miteinander verbindet. Ich wünsche mir ja einen Partnerblog, er näht nämlich inzwischen auch… But it takes two to tango.

      Ich wusste nicht, dass es eine “Houseplant community” gibt. Leute, die Ableger miteinander tauschen, das klingt sehr symphatisch! Vor dem Nähen habe ich es auf unserem Balkon mal mit Urban Gardening versucht. Mit mäßigem Erfolg, ehrlich gesagt. Vielleicht hätte ich anstatt, alles über kubanische Organoponicos zu lesen, meine Pflanzen mehr gießen sollen… Wenn Dir Instagram auch nicht behagt, was spräche denn dagegen, Deine anderen Interessen auch auf “Petersilie & Co” zu zeigen? Der Name klingt ja eher nach Gärtnern…

      Dankeschön für Deine lieben Worte und das große Kompliment! Auch freue mich zu hören, dass die Näh- und Blogpause offensichtlich nicht der Unlust geschuldet ist, sondern der Herbst/Winter-Saison. Das lässt doch hoffen!

      Liebe Grüße Manuela

  13. Liebe Manuela,

    Dein Blog ist eines der wenigen, bei dem ich alle paar Tage mal nach einem neuen Beitrag Ausschau halte. Schön, dass ich heute was Neues bei Dir lese.
    Ja, solch eine Struktur, ein Gerüst in Form eines Themas, welches einen anhaltend beschäftigt, ist schlau. Man hat immer ein Thema, die entsprechenden Leserinnen und muss nicht ständig was Neues ausgraben.

    Ich finde beide Themen interessant.
    Wobei die Kombi-Partner mehr Leute ansprechen, Refashion ist mitunter speziell und irgendwie auch ein ganz eigener Trend.

    Wie dem auch sei – ich mache mich jetzt auf die Suche nah einem eigenen “Thema”, welches meinem Blog wieder ein Gerüst gibt, denn ich möchte auch wieder mehr schreiben, bzw. mich austauschen. IG ist gut für schnelle Bilder zwischendurch. Ein Blogpost hat aber mehr Gehalt und Tiefgang.
    VG
    Birgit

    • Manuela

      So langsam werde ich Rot… Dankeschön Birgit, wie nett!
      Wenn dieser Post dazu beiträgt, dass einige das Bloggen für sich wieder entdecken, überträfe das meine kühnsten Erwartungen.
      Ich würde mich freuen, bald von Deinem Thema zu lesen.
      Liebe Grüße Manuela

  14. Ich hoffe ja dass irgendwann die Leute aufwachen und anfangen Facebook zu meiden. Aber so viel ist schon passiert und Whats App ist weiterhin obligatorisch wenn man am Leben teilnehmen will. Schön, dass du dir wieder ein Thema raussuchst! Ich bin für den Kombipartner. Refashion in allen Ehren, aber richtig spannend finde ich das nicht mehr so zum drüber lesen. Aber das ist sicher Geschmackssache und wenn mich einer vom Gegenteil überzeugen kann, dann du!
    Liebe Grüße
    Katharina

    • Manuela

      Danke Katharina für Deine lieben Worte.
      Ich bin gespannt, ob sich das vielleicht mit der Allgegenwart von Whats App durch die neuen Nutzungsbedingungen ändern wird. Andere Messenger-Dienste verzeichnen seit der Ankündigung wohl Zuwächse und Facebook hat das Update gerade verschoben…
      Liebe Grüße Manuela

  15. Liebe Manuela,
    Deine Aussage : ” Wenn die Zeit knapp wird, fällt das Bloggen als erstes hinten ‘runter” kann ich aus vollster Seele unterschreiben. So gerne ich interessante Blogs lese (Deinen zum Beispiel) und so gerne ich oft über meine Kräuter und Kleider schreiben möchte, so ein Blogpost frisst eben doch eine Menge Zeit. Der neue (inzwischen dritte und immer weniger intuitive) Editor bei WP ist auch nicht gerade mein Freund, also schreibe ich auch weniger. Außerdem möchte ich auch gerne wirklichen Inhalt produzieren und nicht nur bunte Bildchen mit etwas Text, denn das ist der eigentliche Reiz beim Bloggen, finde ich. Deine sorgfältig recherchierten Texte lexe ich sehr gerne ( wenn ich mal online bin). Ich bin immer sehr beeindruckt von den tollen Quellen, aus denen Du schöpfst und frage mich immer, wie Du das schaffst. soviel zu lesen neben dem Nähen und Schreiben.
    Den Untergang der Blogkultur in Richtung Instagram habe ich ja schon im letzten Jahr beweint, ich sehe das genauso wie Du.
    Bei der Partnersuche würde ich mich sogar anschließen, wenn ich das denn durchhalte, ich bin ja bei so etwas eher unzuverlässig. Es gab mal vor einigen Jahren eine Aktion gegen “Oberteilschwäche”, da habe ich schon ein bisschen mit aufgefüllt, aber die 3er-Regel habe ich noch nicht erreicht. Irgendwie kombiniere ich immer die selben Oberteile zu den Unterteilen, wie eine “Fixe Kombination” und das wird auf Dauer echt langweilig. Also ja, über eine Oberteil- oder Partner-Vermittlungsaktion würde ich gerne lesen. (und weil ich immer so lange Kommentare schreibe, dauert das dann auch immer so lang so dass ich nie genug Zeit dafür habe)
    LG, Stefanie

    • Manuela

      Dank Dir Stefanie.
      Mit den “fixen Kombinationen” geht mir ähnlich, da könnte auch meine Garderobe mal wieder etwas frischen Wind vertragen. Mal sehen, ob mir das dieses Jahr gelingt. Wie Sabine schon meinte, denke ich allerdings auch, es ist eine lebenslange Herausforderung. Liebe Grüße Manuela

  16. Das ist der beste Blobeitrag, den ich seit lamgem dazu gelesen habe – ein richtiger Augenöffner, denn das zerfallen in Einzelgruppen sehe ich bei meiner eigenen Dresdner Nähbloggerunde genauso. Ursprünglich waren alle mal Nähblogger und haben sich im realen Leben zum nähen getroffen. Ungefähr zehn feste Näher sind sein nun 14 Jahren dabei geblieben, aber andere sind nicht mehr erreichbar, nähen aber weiterhin zusammen. Hab vielen Dank für deinen Beitrag.

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