Prudence von Colette Patterns

Ich kann mir nicht so recht erklären, warum der Schnitt in der bloggenden Nähcommunity durchgefallen sein sollte. Colette Patterns hat Prudence Ende 2017 herausgebracht; bis auf einzelne Ausnahmen (die allerdings bezaubernd sind, wie die von Leah vom Blog Struggle Sews A Straight Seam) habe ich bisher keine Umsetzungen des Schnittes im Netz gesehen?!

Schnitt & Stoff

Angeschnittene Ärmel und angeschnittener Ausschnitt, irgendetwas zwischen Mandarin- und Kelchkragen. Leah hat die chinesischen und japanischen Details des Schnittes (Mandarinkragen und Kimonoärmel) durch einen Schmetterlingsprint noch unterstrichen. Mir war nach Kontrast, sodass ich nach einem Hemdenstoff gegriffen habe, der wohl eher für den Büroalltag entworfen worden ist, d. h. marineblaue Baumwolle mit azurblauen Streifen, die an Nadelstreifen erinnern – auf dem Restetisch bei Karstadt gefunden. Das Oberteil ist gefüttert mit einem Acetat von Hüco, ebenfalls in Azurblau.

Prudence kann man mit zwei verschiedenen Rockversionen nähen: entweder bodenlang, vorne und hinten mit zwei Kellerfalten und seitlich geschlitzt (laut Colette Patterns als mondänes “Arbeitskleid”), oder mit einem knielangen Rock, der durch Kräuseln in Form gebracht wird (die Alltagsversion). Ich wollte beides und habe die erste Version genäht, den Rock indes auf Knielänge gekürzt, womit die Schlitze entfallen und sich der Stoffverbrauch auf ca. 2 m reduziert.

Größe, Passform & Änderungen

Das Oberteil (Gr. 8) habe ich in der Taille um 2 cm verlängert. Im Rückenteil musste ich einige Änderungen vornehmen, da das Probemodell spannte und beulte: So habe ich den Halsabnäher hinten entfernt; der Stoff stauchte im Nacken und tut es ansatzweise immer noch, zudem klaffte der Ausschnitt bzw. hätte sich unmöglich zuknöpfen lassen; dafür sind die Taillenabnäher im Rücken nun 5 cm länger; etwas weniger hätte es wohl auch getan … Wie sehr doch der Blick in den Spiegel und das, was die Kamera wiedergibt, mitunter voneinander abweichen! Das Oberteil ist gefüttert, da sich schon beim Probemodell zeigte, dass die Ärmelbelege die Tendenz haben heraus zu krabbeln. Mich nervt sowas erfahrungsmäß – mit der Konsequenz, dass ich solche Kleidungsstücke kaum trage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anleitung & Schwierigkeitsgrad

Einer meiner Vermutungen war, warum das Kleid so selten zu sehen ist, ob es vielleicht technische Probleme mit dem Schnitt gibt, wie bei Colette Patterns in der Vergangenheit schon vorgekommen (Stichwort: Ärmelkonstruktion oder die Kontroverse um Rue). Das hätte nicht einer gewissen Ironie entbehrt, insofern Prudence auf Deutsch ja u. a. “Sorgfalt” bedeutet. Gibt es aber nicht bzw. sind mir keine aufgefallen – ich kann die Arme problemlos heben. Die Anleitung ist mit Zeichnungen bebildert.  En détail bin ich ihr nicht gefolgt, da ich das Oberteil gefüttert habe; bei den gestrigen Temperaturen klebte das Futter furchtbar an mir.

Unsicher bin ich, was die Rückenpartie des Kleides betrifft: Soll sie blusig fallen oder nicht? Die Modellbilder lassen meiner Meinung nach beide Interpretationen zu. Was den Schwierigkeitsgrad des Kleides betrifft, würde ich sagen: Mittelfeld. Aufwendig waren für mich eher die Schnittanpassung und Erstellung des Futterschnittes unter Berücksichtigung der Halsbelege. Ich hatte befürchtet, wenn ich das Oberteil einfach dopple, dass dann der Kragen in sich zusammenfiele; zugleich hatte ich aber Schwierigkeiten die Halsabnäher aus den Belegen zu falten.

Was gefällt, was nicht? Nochmals nähen? Weiterempfehlen?

Leider passen mir die Schnitte von Colette Patterns nicht sonderlich gut. Das ist jedes Mal eine Frickelei, ohne das mich die Passform am Ende zu 100% überzeugt. Schade. Denn von dem Design bin ich begeistert: Ich finde Prudence elegant, ohne spießig zu sein, ungemein feminin aber nicht mädchenhaft. Das Kleid passt zu verschiedenen Anlässen. Für eine weitere Version ist gerade die Luft raus. Falls ich wider Erwarten meine Meinung ändere oder ein Stoff mir begegnet, der Prudence schreit, würde ich mir ein paar Seitennahttaschen gönnen und an die Passform doch nochmals Hand anlegen.

 

Gefreut habe ich mich, dass ich bei der Suche nach Schnittbeispielen mal wieder eine neue Bloggerin für mich entdeckt habe. Momentan schlagen mir die unaufhaltsame Kommerzialisierung der Nähblogs wie auch die Verlagerung des Austauschs zu Instagram & Co. aufs Gemüt; auch wenn es natürlich nach wie vor Blogger*innen gibt, die ich ausgesprochen gern lese. Jedoch der Trend ist nicht zu übersehen … Vielleicht hilft mir ja der MMM dabei, die hängenden Flügelchen wieder aufzurichten.

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43 Kommentare

  1. Liebe Manuela, ich muss sagen, dass ich besonders Deinen letzten Ausführungen zustimmen – sowohl was das Kleid betrifft als auch die (aus meiner Sicht) bedenkliche Entwicklung der Nähbloggerszene.

    Das Kleid finde ich von der Idee her sehr schön, aber so richtig begeistern will mich die Passform nicht – ich muss zugeben, dass ich den Schnitt gar nicht kannte und nach Deiner Schilderung werde ich ihn wohl auch nicht näher kennen lernen.

    Die zunehmende Kommerzialisierung stört mich auch – ebenso wie dieses unsägliche Probenähen für die Ersteller mit anschließender werblicher Verherrlichung – und für instagram habe ich meistens doch zuviel zu sagen, um es in wenigen Worte auszudrücken. Wir werden sehen, wohin es uns noch führt. Ich freue mich jedenfalls auf neue, ganz normale Blogbeiträge von Dir 🙂

    • Manuela

      Vielen, lieben Dank Anne. Es wird hier die “ganz normalen” Beiträge weiter geben.
      Ich habe eigentlich gar nichts gegen Probenähen an sich, mich stört dessen Allgegenwart, nicht nur wegen der Lobhudelei, sondern auch weil sie zu Gleichförmigkeit führt. Es werden dieselben Schnitten genäht, die dann auf dieselbe Art und Weise abgelichtet werden … Die Bloggerinnen, denen ich gern folge, erkenne ich an ihrem Stil, sei es eine bestimmte Art zu schreiben oder bestimmte Vorlieben wie Vintage, japanische Mode oder für bestimmte Kleidungsarten oder Schnittdetails … ich bilde mir ein, manche würde ich an der Klamotte erkennen, selbst wenn sie diese achtlos über die Stuhllehne werfen …

  2. Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du Falten statt Kräusel genommen hast. Ein interessanter Schnitt und mal was anderes als das Einerlei. Ich habe 2 x Colette genäht und musste auch extrem viel anpassen, zuviel für meinen Geschmack. Webware ist schöner aber bei aufwändigen Schnitten mit vielen Abnähern und anderem Ärmel anpassungsbedürftig. Mir gefällt dein Kleid, insbesondere mit dieser Stoffwahl. Nur die Ärmel sehen teils (liegt mglw. an der Fotoperspektive) sehr geflügelt aus. LG Anja

    • Manuela

      Liegt leider nicht nur an der Fotoperspektive. Da hat Sabine recht, mein Stoff hat für den Schnitt zu viel Stand. Das war mir bewusst, aber ich fand ihn eben auch für das Kleid so passend. Dass es dann sooo skulptural wird, hatte ich allerdings nicht erwartet. Dank Dir & LG Manuela

  3. Das Kleid ist sehr hübsch, so chinesisch angehauchte Mandarinkrägen sind einfach schön und auch mal etwas Abwechslung zum typischen.

    Zu Colette kann ich nichts sagen (ich bin ja ohnehin nicht der Indiepattern Näher), auch wenn ich schon im Detail alles zum Rue Desaster gelesen habe, was sicher dafür gesorgt hat, dass man etwas zurückhaltender geworden bei dem Kauf von Colette Schnitten.

    Was ich aber bei deinem Rückenteil vermute ist aber, dass noch zuviel Länge vorhanden ist. Auf den Modell Fotos wirkt das Kleid etwas weniger tailliert und mit einem hinabhängend Rücken, was das Blusige etwas reduziert oder das zuviel an Länge ausgleicht (die Abnäher deuten nicht auf geplante blusigkeit hin) und das wiederum funktioniert alles nur mit gut fallenden und weichen Stoffen.

    Lg Sabine

    • So sehe ich das auch. Die Taillenverlängerung würde ich bei einem nächsten Kleid rückgängig machen. Es ist eher zuviel Länge da. Ich habe ein paar ältere Colette-Schnitte vernäht, die bei entsprechender Körperanpassung gut sitzen.
      Liebe Grüße, SaSa

      • Manuela

        Es ist mein fünfter, weil mir eigentlich viele Schnitte von Colette gefallen. Allerdings waren alle in der Anpassung schwierig. Mich würde interessieren, ob Du für Dich herausgefunden hast, was Du ändern musst und es dann verlässlich war?
        Danke & LG Manuela

    • Manuela

      Dankeschön Sabine.
      Mit der Taillenverlängerung scheint es mir wie Dir bei Ronne zu gehen, ich brauche sie vorn, aber nicht hinten … Abnäher, würde ich auch sagen, sprechen eigentlich für körpernah wie beim dritten Beispiel, aber dann verstehe ich die anderen Modellbilder nicht?!
      Vielen, lieben Dank fürs Miträtseln.
      LG Manuela

      • Wenn die genähten Modelle so uneindeutig sind würde ich ja einen Blick auf die technische Zeichnung vorschlagen aber die gibt es nicht. Ich finde es schrecklich wenn es keine technischen Zeichnungen gibt und die Ausrede, da wird dann nur das Design geklaut finde ich blöd. Jemand der gut ist kann auch von einem genähten Modell einen Schnitt sich herleiten (früher 30er 40er etc gab es keine Schnittmuster zu den Modellen in den Modemagazinen nur gute Fotos und Skizzen der Rückansicht damit man sich das Modell ohne Schnitt zeichnen und nachnähen kann). Und Schlussendlich ist ein Schnitt nur ein Schnitt und so superspektakulär sind die meisten Schnitte auch nicht.
        lg Sabine

        • Ups es gibt eine technische Zeichnung und da ist die Taille eindeutig auf Figur und bei der Oberweite es war figurumspielender.
          lg Sabine

          • Manuela

            Dank Dir, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, den Schnitt nochmals genauer anzuschauen. Wusste ich gar nicht, dass es in den 30er/40ern gar keine Schnittmuster, sondern nur Anleitungen für die Modelle gab … Spannend!
            LG Manuela

  4. Das Kleid gefällt mir richtig gut. Es ist sehr aufwendig gearbeitet und hat viele Details. Ich persönlich würde es nicht nähen, da es nicht ganz mein Stil ist und mich deine Schweierigkeiten davon abhalten würden. Dir steht es aber sehr gut und die Schweirigkeiten beim nähen und ändern des Schnitts sind nicht zu erkennen.
    Liebe Grüße
    Silke

  5. Was für eine Farbe, der Stoff ist wirklich ganz wundervoll. Das Kleid gefällt mir, die Ärmellösung kommt allerdings bei einem weich fallenden Stoff besser rüber als bei Deinem Stoff mit etwas Stand. Ich finde es immer interssant welche Schnittmusterentdeckungen die Blogger machen – schlussendlich schaue ich dann ob ein ähnliches Modell auch von großen 4 verfügbar ist, da weiss ich dass zügig zum Näherfolg komme.
    Interssant wie immer auch Deine Ausführungen zur Blogger-Szene. Ich schaue genauer hin, wo ich lese und kommentiere – die übermäßige Probenäherei vom 1000. Simpel-TShirt finde ich extrem anstrengend und bei Insta mag ich gute Landschaftsbilder – Nähbilder überzeugen mich dort meist nicht. Dennoch bin ich sicher, dass sich gute Blogs mit Inhalten behaupten werden,, vorausgesetzt die anderen Damen lesen nicht nur, sondern kommentieren auch. LG Kuestensocke

    • Manuela

      Herzlichen Dank!
      Gute Idee. Vielleicht schaue ich mal bei Burda und komme über eine Abwandlung schneller zum Ziel. Was die Nähbloggerszene betrifft, hoffe ich, Du hast recht.
      LG Manuela

  6. Sehr gut dass du überhaupt solche Anpassungen vornehmen kannst ich würde mich so von vornherein gar nicht an so einem Projekt dran wagen und bleibe meistens auf der sicheren Seite was eigentlich schade ist wie man an deinem Ergebnis sieht ich finde das Kleid total genial an dir und du hast es sehr treffend beschrieben ein toller Beitrag der hier nicht hätte fehlen dürfen!

  7. Das Kleid hat so schöne Details, besonders der Kragen hat es mir angetan. Deine Rockvariante gefällt mir auch ausgesprochen gut. Ich denke allerdings auch, dass die Passform des Oberteils noch etwas verbessert werden könnte.
    Mir scheint es etwas zu viel Stoff zwischen Brust und Ärmel, oder? Aber so aus der Ferne tue ich mich immer etwas schwer. Ich habe den Stoff gerne auf der Püppi oder schon angezogen und modelliere dann entlang der Körperform.
    Deine Gedanken zum Bloggen teile ich. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und fleißig kommentieren;-)
    In diesem Sinne – bis bald mal wieder!
    LG Friedalene

    • Manuela

      Vielen, lieben Dank.
      Ich glaube, diese recht tief angeschnittenen Ärmel funktionieren mit meinem Stoff nicht gut, hinzu kommt das Futter … Beim Probemodell des Oberteils ist es mir zumindest nicht negativ aufgefallen, das war allerdings aus einem Reststück Viskose …
      Leider kann ich nicht drapieren, auch eine schöne Idee, sich der Passform zu nähern!
      Bis bald, Manuela

  8. Ich liebäugele schon länger mit Prudence (auch Myrna ist ganz hübsch). Es trifft meinen Geschmack, Du beschreibst es so schön mit nicht zu spiessig, nicht zu mädchenhaft. Dennoch scheue ich mich aus irgendeinem Grund, es zu nähen. Ich vermute, die Schnitte passen nicht zu meiner Figur und ich somit viele Anpassungen vornehmen muss, nur um es dann doch nicht tragen zu können, weil es an mir nicht aussieht.
    Dein Kleid jedenfalls sieht trotz der Schwierigkeiten sehr schön aus! Vielleicht beflitzt es mich ja doch noch.
    Auch ich hoffe, dass das klassische Blog-Schreiben Bestand haben wird. Ich lese gern hier.
    Liebe Grüße, Heike

    • Manuela

      Wie schön, dass Du schreibst! Da kann ich Dich nämlich wissen lassen, dass ich auch gern bei Dir lese, wegen der Profileinstellungen auf Deinem Blog aber leider nicht kommentieren kann und eine Email hatte ich nicht gefunden … Nicht ganz uneigennützig hoffe ich, dass es Dich bei Prudence beflitzt, weil es dann ein weiteres Beispiel gebe, wo man schauen kann.
      Herzlichen Dank & liebe Grüße, Manuela

  9. Hier ist ja schon einiges benannt worden, Stoffwahl und Länge das Oberteils vor allem. Ich schließe mich an, finde aber auch, dass das eher Kleinigkeiten sind die du beim nächsten Mal noch ändern könntest, das Kleid finde ich nämlich auch so sehr schön. Ich habe den Colette Newsletter abonniert und von dem Schnitt nichts mitbekommen, von anderen neuen aber schon. Da ist also beim Marketing was schief gelaufen. Und der andere Grund warum Leute den Schnitt nicht kaufen wird das Rue Debakel sein. Damit hat für mich irgendwie der Abstieg der Nähblogs begonnen damals. Der Ton war so hart! Gegen Colette und gegen jeden der noch etwas positives zu Colette zu sagen hatte. Seit dem kommentiere ich auf weniger Blogs und bekomme auf dem englischen Blog auch weniger Kommentare.
    Kommerzialisierung habe ich gar nicht so mitbekommen, aber mein Feed ist total leer. Ich hoffe das ändert sich wieder und bleibe so lange dran! Und ich hoffe du auch, ich mag deinen Blog und dich als Bloggerin sehr!
    Liebe Grüße
    Katharina

    • Manuela

      Ach Katharina, Du bist ein Schatz! Dito & Dankeschön.
      Vielleicht nehme ich die Kommerzialisierung auch deshalb so wahr, weil ich bis heute keinen Feedreader installiert habe und mich einfach so durchklicke. Das Verhältnis von redaktionellen und gewerblichen Beiträgen scheint sich immer mehr zugunsten von Werbung zu verschieben, so mein Eindruck. Wie gesagt, ich habe nichts gegen Werbung im Einzeln (wenn Sie gut gemacht ist und eben vereinzelt; die Prime Time sollte schon im Wesentlichen dem Spielfilm vorbehalten sein). Interessant, finde ich, dass Du diese Veränderung auf das Rue-Debakel datierst, ich hätte das zeitlich für mich gar nicht so festmachen können. Der Shirtstorm, dem Colette damals ausgesetzt war, hat mich ziemlich entsetzt … ach herje, mein Kommentar wird schon wieder ewig lang …

      • Dankeschön auch! Ich habe das auch mal so gemacht ohne Feedreader. Mit ist angenehmer finde ich. Da kommen nur Blogs rein die mir wirklich gefallen und bei denen ich auch kommentieren kann. Ich bin da rigoros, 100% Filterblase 😉 Aber bei nem Hobby hab ich auch auf nichts anderes Lust. Gibt genug Mist mit dem ich mich rumärgere.
        Liebe Grüße
        Katharina

  10. Ich finde, das Kleid sieht ganz bezaubernd an dir aus und wann ist schon mal alles 100% so, wie man es sich wünscht?
    Da du dir so viel Mühe mit dem Schnitt gegeben hast, würde sich eine Wiederholung sicher lohnen, aber ich kann verstehen, dass du erst mal eine Pause brauchst, : ).
    Nun ja, wie das bei so einigen Dingen ist, wo viele Leute mitmischen, suche ich mir halt heraus, welche Blogs ich lese und welche ich gar nicht mehr anklicke.
    Herzliche Grüße von Susanne

    • Manuela

      Ach dankeschön!
      Stimmt, man kann auch überanpassen und ich neige manchmal dazu. Aber ich zuppele ständig an mir herum, wenn ich das Kleid trage, für mich immer ein untrügliches Zeichen, dass es für mein Empfinden nicht gut sitzt. Aber bei so viel Aufmunterung bin ich schon fast versucht, mich doch an eine zweite Version zu wagen …
      Viele, liebe Grüße Manuela

  11. Uiii, der Kragen und der Ausschnitt gefällt mir sehr! (Ich habe mich zuletzt mit einem Probeteil an Colettes “Crepe” probiert, mit dem Ergebnis, dass ich mir das Kleid aus anderen Schnitten “nachbauen” werde- anscheinend habe ich wohl einfach keinen Colette-Körperbau).
    Was die zunehmende Kommerzialisierung angeht: Das ist mir auch aufgefallen. Zudem wird es durch die Werbekennzeichnung immer unübersichtlicher- ausgelöst durch ein Gerichtsurteil werden alle Posts mit Werbung markiert, sobald in einmal auf dem Blog eine Kooperation eingegangen wurde- und kein Mensch blickt mehr durch, ob es wirklich Werbung ist oder nicht… -.-
    LG Maria

    • Manuela

      Ja, dieses Urteil macht es echt nicht besser …
      Oh, Du hast ein Probeteil von Crepe genäht! Hast Du irgendwo darüber geschrieben? Ich habe das Kleid vor ein paar Jahren auch genäht, sitzt leider auch eher suboptimal. Da ich eine eine Schwäche für Oberteile/Kleider habe, die über den Rücken geschlossen werden, würde ich es gern nochmals versuchen. Daher würde mich interesseren, wo es bei Dir geklemmt hat?
      Herzlichen Dank & LG Manuela

    • Hallo Maria,
      hast du noch mehr Infos zu dem Gerichtsurteil?
      Ich dachte alle schreiben das mit der Werbung wegen der neuen Influencer Richtlinie. Und es läuft ja gerade der Kathy Hummels Prozess. Die wurde ja verklagt weil sie bei einem Insta Post nicht Werbung drüber geschrieben hat. Sie hat aber für den Post kein Geld bekommen und nichts gesponsert, weshalb sie dagegen vorgeht und gute Chancen hat. Ich hoffe nach dem Urteil hört dieser Unfug auf..
      Ich wusste allerdings noch nichts von einem anderen Gerichtsurteil und würde mich über Infos freuen!

      • Manuela

        Gute Frage! Ich bin einfach davon ausgegangen, dass hier die Verfahren gegen Influencer gemeint sind. Würde mich also auch brennend interessieren. Mein letzter Stand im Fall Kathy Hummels ist übrigens, dass sie ihren Widerspruch zurückgezogen hat:

        https://www.lead-digital.de/bis-zur-letzten-instanz/

        • Oh man! Das hatte ich nicht mitbekommen, danke. Also warten wir weiter auf das Grundsatzurteil…

        • Also ich hab das durch diesen Beitrag mit Vreni Frost mitbekommen: https://lalillyherzileien.de/2018/06/werbekennzeichnung-ad-absurdum.html oder hier https://meinfeenstaub.com/diy-fimo-kette/ (es gab irgendwo noch einen Blogpost, der das noch viel ausführlicher in Bezug auf die Folgen aufgedröselt, aber den finde ich gerade nicht aus dem Stand heraus) und dann habe ich noch das hier: https://derdiedaspunkt.wordpress.com/2018/06/28/10-tipps-zur-werbekennzeichnung/. Hilft euch das weiter?

          Zu Crepe: Darüber gebloggt habe ich (noch) nicht, da es der Schnitt bisher nicht über ein Nesselmodell hinaus geschafft hat. Das lag einerseits an den zu hohen Abnähern am VT, die angeschnittenen Ärmel standen ab wie Lampenschirmchen, die Armlöcher waren viieeeeeeeel zu klein und die oberen Kanten der Rückenteile waren zu lang und standen ab. Ich werde das Oberteil wohl aus “Betty” von Sew Over it herleiten und den Rock von Crepe nehmen. An sich mag ich das Design, aber ich hab zur Zeit keine Lust auf Anpassungsorgien… 😉
          LG

          • bellflowerfairy

            Hallo Manuela
            also ich habe Crepe schon zweimal genäht. Beim ersten Mal ohne Änderungen, es ist trotz einiger Passformmankos immer noch ein heißgeliebtes Probetrageteil, da war mir der Rücken noch etwas zu lang, gab Querfalten an den Schultern. Und die Brustabnäher saßen nicht richtig. Habe für das zweite Kleid am Rücken etwas weggenommen, die Abnäher vorn mit SBA versetzt und die Weite noch etwas gekürzt, dadurch sind die Rockbahnen an den Seiten etwas schmaler. Tatsächlich sind die Armausschnitte etwas zu klein, mittlerweile habe ich da kleine Einrisse . Das werde ich nochmal ändern. Ansonsten ist die Silhouette toll, sie wirkt sehr nach Sanduhr vor allem in BW-Stoffen, schon vintagelastig und eine tolle Länge übers Knie, aber das liebe ich besonders.

            Ich habe keinen Blog, wollte aber gerne hierzu kommentieren, da ich die alten Colette-Schnitte trotz Änderungen sehr mag, z.b. auch Hawthorn. Nur Dahlia ist bei mir durchgefallen, da habe ich den Ausschnitt einfach nicht hinbekommen.

            Liebe Grüße, Nicole

          • Manuela

            Herzlichen Dank Maria für den Überblick über Beiträge von Nähbloggerinnen, die sich damit auseinandersetzen. Ich für meinen Teil kannte noch nicht alle.

            Was Anpassungsorgien betrifft, kann ich Dich verstehen! Zwar habe ich mich mit Probemodellen inzwischen angefreundet, aber beim zweiten geht mir dann auch die Puste aus. Mit “Nachbauen” kommt man dann mitunter schneller ans Ziel. Ich würde mich freuen, wenn Du darüber bloggst, wie es mit Dir und Crepe weitergegangen ist.

            Bei mir waren auch die Abnäher im VT zu hoch. Der Ausschnitt im Rücken klaffte zwar nicht, dafür sammelte sich im unteren Rücken Stoff – alles gut änderbar bzw. tolerierbar, da die Taille ja unter dem Bindeband verschwindet. Hauptproblem sind auch bei mir die Armlöcher/Schulterlinie – ich kann die Arme nur bis knapp Schulterhöhe heben. Wenn ich das Kleid viel getragen hätte, wären die Ärmelausschnitte höchstwahrscheinlich wie bei bellflowerfairy eingerissen. (Heike, vielen lieben Dank übrigens für Deinen Kommentar!)

  12. Liebe Manuela,
    manchmal hat es einfach Vorteile, wenn man erst so spät zum Memademittwochlesen und Kommentieren kommt, und so habe ich eben mit Vergnügen erst Deinen Beitrag und dann die Kommentare gelesen. So ein wichtiger Austausch, da können die Instagrammerinnen lange warten, bis sich das ereignet 🙂
    Dein Kleid gefällt mir sehr gut an Dir. Der Stoff ist wunderschön, und natürlich könnte man über die Paßform sinnieren und wie der Schnitt eigentlich gemeint ist. Aber ist nicht entscheidend, wie Du Dich fühlst in dem Kleid? Wenn Du Dich wohl fühlst- alles richtig gemacht!
    Colette Schnitte finde ich prizipiell immer noch sehr schön, aber mir geht es genau wie Dir, ich muß sehr viel anpassen, was ich dann doch nicht so hundertprozentig hinbekomme. Und die Schnitte sind etwas vintage-lastig- schick, aber wenn es dann bei mir nur im Schrank hängt, brauche ich es auch nicht nähen.
    Ja, und die Probenähszene…machmal ist es ja schon lustig, wie ein schlechtsitzender Shirtschnitt als absolut begehrenswert hingestellt wird….aber man muß es ja nicht lesen. Ich glaube übrigens nicht, daß wir Nähbloggerinnen etwas zu befürchten haben, auch wenn wir nicht über jeden Blog “unverlangte Werbung” schreiben. Die Gerichtsverhandlungen bezogen sich auf Influenzerinnen, das ist schon was anderes. Selbst wenn es zu einer Gerichtsverhandlung gegen eine Nähbloggerin kommen sollte, wird sicher kein Richter in Deutschland sie schuldig sprechen, denn Richter sind konservative Menschen, die den Wert der Handarbeit sicher zu schätzen wissen (im Gegensatz zu Modeklamotten und Kosmetik!)
    LG und Entschuldigung für den überlangen Kommentar, Barbara

    • Manuela

      Ich freue mich über kurze (dann natürlich am liebsten Komplimente) und längere Kommentare gleichermaßen. Schön, dass Du Dich an der Diskussion beteiligst!
      Das Colette-Schnitte anpassungsintensiv sind, berichten viele. Ich hatte gehofft, dass Colette nach Rue den Grundschnitt dahingehend überarbeitet hat, dass er im Schultergürtel mehr Frauen entspricht, sodass nur die gängigen Anpassungen, wie Verlängern/Kürzen, Hohlkreuz, FBA/SBA o.ä. übrig bleiben. Der leichte Vintage von Colette kommt mir wiederum entgegen …
      Dass ich kein großer Fan von Instagram bin, ist in der Vergangenheit schon mehrfach angeklungen und für die Zielgruppe von Influenzerinnen bin ich einfach zu alt; – allerdings finde ich die aktuelle Rechtslage schon unbefriedigend und frage mich, wohin die Reise geht. Wenn allein die bloße Nennung eines Markennamens ausreicht, damit etwas als Werbung gilt, gerät hier ein ganzes Medium unter Generalverdacht. Denn dieser Maßstab gilt ja nicht im selben Maße für traditionelle Medien: kein Feuilleton überschreibt eine Buchrezension mit Werbung, die Kosmetikwerbung in der Burda ist übertitelt mir “Lavendel. Ein ganz großer Entspannungskünstler …”, wenn ich einen James Bond Streifen sehe, der von Product Placement strotzt und sich auch wesentlich darüber finanziert, wird der Film nicht ständig durch den Hinweis “Werbung” unterbrochen. Meine Sorge ist, dass ein Stück Netzkultur, das offensichtlich allen hier etwas bedeutet, zwischen Rechtssprechung und Kommerzialisierung zerrieben werden könnte.
      Oje, das ist auch lang geworden …
      Dank Dir & LG Manuela

  13. Wow – was für ein Kleid! Ich find’s toll!
    Leider kann ich zur Passform und Änderungen keinen Beitrag leisten – ich bewundere die Webwaren – und Hosennäher aus der Ferne. Da habe ich mich bisher noch nicht ran getraut. Ich bin schon stolz wie Bolle wenn ich Abnäher im Projekt einnähe 🙂
    Zum Nähblogger-Thema: Ich bin mit Instagramm so gar nicht vertraut – mir ist das auch mit den Kommentaren und den ganzen Icons viel zu unübersichtlich. Da ich nicht bei Facebook angemeldet bin, lese ich dort auch nicht.
    Da bleiben dann nur die Nähblogs im Netz – auf die freue ich mich aber jede Woche immer wieder.
    Liebe Grüße & schönes Wochenende, Anja

  14. Wow! Ein sehr besonderes Kleid! Sehr schick!
    LG Uta

  15. Wie schön, daß dein Kleid mir Prudence wieder ins Gedächtnis bringt. Bei mir war das Liebe auf den ersten Blick. Du hast es ja gesagt, elegant aber nicht spießig, feminin aber nicht mädchenhaft verspielt. Ich mag die klare Kontur und die schlichte Eleganz und die Anklänge an asiatische Mode und werde es bestimmt spätestens für den nächsten Sommer ins Auge fassen.

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