Hello & Goodbye

Ich hoffe, Ihr habt die Feiertage nach Eurem Geschmack verbracht und seid gut ins neue Jahr gekommen.

Traditionell wird beim ersten MMM zurück- und vorausgeblickt und der Liebling des vergangenen Jahres gewählt. Es dürfte wohl kaum überraschen, dass die am häufigsten von mir getragenen Kleidungsstücke 2023 zwei Hosenschnitte sind: Die Boyfriend-Jeans von dp-Studio und die Base Trouser von Ann Ringstrand. Damit sind wir auch schon beim Thema: Die Boyfriend Jeans ist bereits 2022 entstanden und von der Base Trouser trage ich aktuell am liebsten Nr. 2, die ich hier gar nicht gezeigt habe (wie so einiges).

2023 habe ich weniger genäht als die Jahre zuvor – und noch weniger gebloggt. Damit scheine ich nicht allein zu sein… Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere an meinen Post zum k-Core-Theorem. Natürlich habe ich auch danach den einen oder anderen schönen Blog entdeckt, doch überwiegt für mich der Verlust. Information und Inspiration finde ich mehr und mehr woanders, dagegen wird es in meinem Feed-Reader immer stiller.

Eine wichtige Selbsterkenntnis am Ende des Jahres: Nähen und Bloggen gehören für mich zusammen. Der Handarbeitsboom wäre in den 2010er Jahren ohne diese Verbindung von Lowtech und Hightech, von materieller Handarbeit und digitaler Vernetzung an mir vorbeigegangen. Ich muss zugeben: Bis dahin hatte Handarbeit für mich eher ein staubiges und Mode eher ein oberflächliches Image. Umgekehrt habe ich auch keine klassischen Blogs, sprich Online-Tagebücher gelesen; und auch heute ziehe ich thematische Blogs i. d. R. denen über das eigene Leben vor.

Diese Verbindung von Lowtech und Hightech mischte sich mit dem Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Community bzw. brachte diese durch gegenseitige Bezugnahme überhaupt erst hervor. Sicherlich hat sich die Community immer im Spannungsfeld zwischen Empowerment und Kommerzialisierung bewegt, doch ist sie heute wesentlich professioneller. Das fängt schon damit an, wie sie sich vernetzt, sprich wem das Netzwerk gehört. Das ist nicht nur ein Seitenhieb auf Meta Plattforms, auch die Indie-Labels bieten zunehmend Mitgliedschaften für (“gated”) Communities an, und versuchen diese so an die eigene Marke zu binden. Nähkränzchen und -kurse gibt es inzwischen für jeden Geschmack. Das ist nun nicht unbedingt schlecht, hat aber nicht mehr den Charme einer Graswurzelbewegung.

Ich selbst konnte viel für mich von dem Vikisews-Kurs mitnehmen. Zu dem bin ich eher unfreiwillig gekommen, da man den Schnitt, das Morgan Dress, leider nicht ohne diesen kaufen kann. Ich weiß, ich hatte einen eigenen Post zu dem Kurs versprochen.

Während ich überlegte, was ich daraus teilen kann, ohne das Geschäftsmodell des Labels allzu beschädigen, ereilte mich im Oktober der erste Infekt. Seitdem war das Motto: Nach dem Infekt ist vor dem Infekt. Erkältung, Corona, Erkältung. Ich hoffe, der Winter wird nun besser.

Auch schulde ich noch Tragebilder von Le600 und die Hose dazu. Dabei hatte der WKSA doch so gut begonnen! Die Bluse war schon nach dem ersten Treffen fertig, ich hatte “vorgearbeitet”. Bei den Hosen habe ich zuerst ein Probemodell für Le308 gemacht, um mich dann bei den Anpassungen zu verzetteln. Memo für mich: Was das betrifft, keine großen Ambitionen in der Adventszeit. Die Hose wird in den nächsten Tagen fertig, mehr dazu vielleicht demnächst…

Vorsätze fürs Nähen und Bloggen habe ich erst einmal keine. Das mit den Plänen hat ja in letzter Zeit nicht so funktioniert…

Bleibt, mich fürs Vorbeischauen, aber vor allem für all Eure lieben Kommentare im letzten Jahr zu bedanken!

Ich wünsche Euch ein glückliches 2024.