12 von 12 – Oktober 2023

Seit ich mal den Terminkalender eines kleinen Berliner Verlages bestellt habe, der sich der Achtsamkeitsbewegung verschrieben hat, bekomme ich dessen Newsletter. Geht es nur mir so? Man kauft etwas im Internet und hat mir nichts dir nichts einen Newsletter abonniert. Von Zeit zu Zeit mache ich mir die Mühe, mich überall wieder abzumelden… Dieser Newsletter ist so eine Mischung aus Lektüretipps und Kalendersprüchen. Gewöhnlich schenke ich dem nicht viel Beachtung. Diese Woche fühlte ich mich allerdings ertappt:

Der Mensch wartet jede Woche auf Freitag, jedes Jahr auf Sommer, ein Leben lang auf Glück.

Ganz so dramatisch ist es nicht, doch habe ich gerade das Bedürfnis mehr im Alltag innezuhalten. Also versuche ich mich heute zum ersten Mal an Caros (Draußen nur Kännchen!) monatlicher Aktion 12von12, in der man immer am 12. des Monats seinen Tag dokumentiert. Das steht zwar in Konflikt mit einem anderen Bedürfnis, das bei mir stark ausgeprägt ist, dem Schutz unserer Privatsphäre. Mal schauen, ob und wie ich das löse…

Quasi über Nacht ist der Herbst in Berlin angekommen. Die herunterfallenden Blätter zauberten heute Morgen auf den grauen Pflastersteinen gar wundersame abstrakte Bilder. In deren Betrachtung verlor ich mich auf dem Weg ins Büro, für einen winzigen Moment vergaß ich sogar das usselige Wetter und den Umstand, dass ich lieber liegen geblieben wäre…

Erkältung. H. liegt flach, ich wehre mich noch…

Auf dem Rückweg habe ich Blumen aus dem Lieblingsladen mitgenommen. Mentale Notiz für mich: Irgendwann mal einen Ikebana-Kurs machen; neben meditativem Bogenschießen – ohne derlei Vorerfahrung bin ich dennoch davon überzeugt, dass mich das entspannen würde. Zufälligerweise hat die Gladiole genau die Farbe der Hose, die ich mir gerade fürs Yoga nähe. Seit August praktiziere ich wieder auswärts. Das erste Mal seit Beginn der Pandemie, weshalb ich etwas zum Anziehen „brauche“. Zuhause ist mir das egal, da turne ich auch im Schlafanzug rum…

Als frühes Abendbrot/spätes Mittagessen gab es Ottolenghis Pasta mit Pecorino, Pistazien, Zuckerschoten und Pesto. Zwar hat der Mini-Garten den Gongschlag verpasst und macht immer noch auf Sommer: rote Paprika, die Erdbeer-Babystation (ich bin spät dran, mal schauen, ob die Senker noch anwachsen), eine der Tomaten fängt gar wieder an zu blühen. Dennoch habe ich nun den ersten Kasten mit Basilikum leergeräumt und zu Pesto verarbeitet, und auch eine Tomatenpflanze entsorgt. Was macht man nur mit 100g grüner Tomaten? Den Strauchbasilikum lasse ich noch. Nachdem der Mohn verblüht war, war er der Liebling einer Hummel, die lange täglich vorbeikam. Wir haben sie die Brummel genannt…

Während H. auf dem Sofa Die Sopranos schaut und versucht gesund zu werden, schreibe ich meinen Post. Eigentlich wollte ich noch die Hose fertig machen. Ich fürchte allerdings, das muss auf morgen warten…

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17 Kommentare

  1. Hello,
    Mir geht es ähnlich; ich schaue sehr gern die 12 von 12 und habe mich einmal beteiligt, bin aber einerseits im Konflikt, wieviel privates ich preisgeben möchte und andererseits vergesse ich den „ Termin“ ständig.
    Jedenfalls schön, mal bei dir zu schauen.
    Die anhaltende Wärme hat bei uns im Garten dazu geführt, dass unser Apfelbäumchen noch einmal ein paar Blüten gebildet hat-finde ich doch sehr ungewöhnlich.
    Das Problem mit einem Schwung grüner Tomaten im Herbst hatte ich letztes Jahr auch; du kannst sie einfach abpflücken; sie werden dann nachreifen, so dass du sie noch essen kannst.
    LG von Susanne

    • Ich fürchte, das wird mir über kurz oder lang auch passieren, dass ich den “Termin” verpasse. Der erste Mittwoch im Monat wie beim MMM finde ich irgendwie eingängiger…
      Auf die einfachsten Dinge kommt man mitunter nicht, sie einfach liegen zu lassen. Danke für den Tipp.
      Herzliche Grüße Manuela

  2. grad gestern chutney aus grünen & blassroten tomaten gekocht – 5 gläser! (von bon-maman-marmelade – bester inhalt und nachhaltigste verpackung ever) die hauswand-plantage hat gut funktioniert (auch hier wieder blüten!) und der berghütten-frank hat mir auch noch ein schüsselchen seiner hellroten cocktailtomaten vermacht…… nach über ´ner stunde kochen sollte das solanin neutralisiert sein.
    terminlich bloggen fällt mir auch schwer – zumindest wenn dann auch noch das thema vorgegeben ist….
    hier auch maul&rüsselseuche – der BW hats angeschleppt, nun hab ichs auch und zwar heftig – von herzen gute besserung an H. – und du halt durch 😀
    feiner balkongarten!
    xxxxx

    • Das hört sich köstlich an! In eine ähnliche Richtung hatte ich auch gedacht, an “Confiture de tomates vertes aux pommes”. Aber dafür ist es viel zu wenig. Kein Vergleich zu Deiner “Plantage”. Eher ein Naschgarten; die einzige Ernst zu nehmende Ausbeute kommt aus dem “Kräutergarten”, daraus können wir uns tatsächlich ganz gut versorgen.
      Dankeschön!
      Und Euch auch gute Besserung.
      Liebe Grüße Manuela

  3. Feiner Balkongarten, das. Und ich habe doch tatsächlich vorhin im Garten nochmal eine gerade aufblühende Rispe am Flieder entdeckt. Seltsam viel zu warmer Herbst gerade. Die grünen Tomaten werden trotzdem noch, die reifen im Zimmer gut nach, wenn du sie nicht grün verarbeiten willst.
    Liebe Grüße, heike

    • Ja, irgendwie scheint der warme Herbst die Pflanzen durcheinanderzubringen…
      Dank Dir & lieben Gruß Manuela

  4. Es freut mich so von dir zu lesen. Ich finde, das Beste was man aus grünen Tomaten machen kann, ist sie einzurichten. Sie werden ähnlich wie grüne Bohnen eingelegt und schmecken mir dann wirklich sehr gut. Viel Freude im Alltag, wünscht Tina

  5. Sehr schöne Fotos hast du gemacht und ganz prima die Gratwanderung zwischen privat und öffentlich hinbekommen, ich lese gerne mit, lg Anja

  6. Wie witzig: Auch wir hatten unseren Basilikum mainly for the Bumblebees, die bei uns “Bombini” heißen. Und eine Idee für die hartnäckigen letzten beiden grünen Tomaten brauche ich auch noch.
    Sei also herzlich gegrüßt!
    Charlotte

    • Oh “Bombini” ist auch süß! Ja, wirklich ein witziger Zufall. Und ich hatte extra Skabiose und Echinacea purpurea als Bienenweide gepflanzt…
      Zwei. Einfach liegen lassen. Ich konnte grüne Tomaten dazu kaufen und habe Confiture de tomates vertes gemacht, wobei ich das Rezept von Micha sehr empfehlen kann.
      Herzliche Grüße
      Manuela

  7. Inzwischen seid Ihr sicher wieder gesund, ansonsten Zink und reichlich Vitamin D, das bringt Euch sicher über den Winter. Ich bewundere, dass Du die Schönheit der heruntergefallenen Blätter wahrnimmst, bei mir ist leider der erste Gedanke: “Mist, geht das Fegen wieder los”. Allerdings habe ich auch schon Land-Art mit Blättern auf dem Rasen gemacht, dafür reicht es aber momentan noch nicht. Bei mir wandern die letzten roten Tomaten aus dem Gewächshaus mit ein paar Paprika in den Salat, der Rest hat Krautfäule, da gibt es fast nichts zum nachreifen.
    Liebe Grüße, Stefanie

    • Mit den Blättern war für mich eine leichte Übung, weil ich für deren Beseitigung nicht verantwortlich bin. Anders sieht es bei Dingen aus, um die ich mich kümmern muss. Da geht mir leider auch oft die Leichtigkeit verloren…
      Wieder gesund – so einigermaßen. Danke der Nachfrage. Ich dachte bisher, Vitamin D muss der Körper im wesentlichen selbst durch Sonnenexposition synthetisieren und es kann nur sehr begrenzt zugeführt werden?
      Herzliche Grüße Manuela

      • Vitamin D sollten hierzulande alle nehmen. Eine Studie aus Östereich zeigt, dass von den Menschen, die kein zusätzliches Vitamin D nehmen alle einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel hatten, und selbst von denen, die etwas nahmen auch die Hälfte nicht ausreichend Vitamin D im Blut hatten (https://www.strunz.com/news/scheinwelt-vitamin-d.html). Das wundert auch nicht, wenn man weiß, dass man mindestens 3000IE am Tag braucht, um überhaupt den Spiegel aufrecht zu erhalten. Und hierzulande gelten 800-1000 IE als ausreichend. Ha! Mutige Ärzte verordnen 2000IE und haben vermutlich Bauchschmerzen, weil das nicht in der Leitlinie steht. In Polen gibt man 4000IE, in Finnland den Kindern 5000, wenn ich mich richtig erinnere. In den USA gelten 7000 IE als Bedarf . Ich habe messen lassen, aufgefüllt und nehme jetzt 4000 IE am Tag, immer mit Vitamin K zusammen, das freut dann auch die Knochen. (Sorry, Vitamin D ist so etwas wie mein persönliches Steckenpferd, der Mangel hat so viele Auswirkungen und ist so simpel zu beheben, das macht mich richtig wütend. Da könnte man fast Verschwörungstheorien entwickeln, Bäh)
        PS: Was für ein Yoga-Outfit nähst Du denn?
        Liebe Grüße, Stefanie

        • Kein Thema. Vielmehr herzlichen Dank für die ausführliche Beratung!
          Eigentlich fast alles: Tank Tops, Sweatshirts, Hosen… Ich habe diesbezüglich tatsächlich mal Bedarf.
          Liebe Grüße Manuela

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