Für die Stastik: 3 Kleider, 3 Hosen, 3 Röcke, 2 Hosenröcke, 1 Jacke, 1 Tankini, 2 Slips, 3 Pullis, 1 Bluse, 4 T-Shirts, 4 Longsleeves. Macht 27 Kleidungsstücke in 52 Wochen.
Gemacht
Nicht schlecht! Das wenigste davon habe ich hier auf dem Blog gezeigt. Weniger gut. Einiges für die Tonne produziert, ein paar Schrankleichen sind auch dabei. Mal bin ich an der Maßtabelle gescheitert: „als Faustregel gilt: für Röcke und Hosen nach der Hüftweite“ (Burda). Von wegen! Passt leider überhaupt nicht wie die Faust aufs Auge – eher kann ich mich darin einwickeln. Andere Male habe ich mich im Stoff vergriffen: sei es, dass sich der Viskose-Jersey als zu dünn erwiesen hat und sich jeder Leberfleck unter dem Shirt abzeichnet (Vorsicht also bei Schnäppchen), oder ich akzeptieren muss, dass mir Gelb einfach nicht steht, auch wenn es mir in Kombination mit Dunkelblau und Schwarz ausgesprochen gut gefällt (es lässt mich dermaßen käsig aussehen, als hätte ich Brechdurchfall). Für 2016 ebenfalls merken: Stoffe mit Wollanteil nie bei 40 Grad waschen, das entsprechende Halsbündchen ist so verfilzt, dass es mir die Luft abschnürt.
Dann gibt es da noch die Momente, wo ich mir selbst ein Rätsel bin: Kleider, die mich auf dem Bügel nach wie vor entzücken. Dennoch greife ich morgens reflexartig zu Jeans und Shirt. Also 2016 das 4. Gebot der 10-Mode-Gebote von zibebe beachten: „Du sollst nicht immer diese eine Jeans anziehen.“ Und warum ich mir ein Kleid nähe, zu dem ich keine passenden Schuhe besitze, kann ich mir auch nicht wirklich erklären. In Zukunft, schnell ein Paar nachkaufen.
Klingt nach Pleiten, Pech und Pannen.
Es gibt aber auch die andere Seite, sie schreibt und liest sich nur nicht so kurzweilig. Ich habe im letzten Jahr gelernt, verschiedene Kleidungsstücke zu füttern (hier und hier) und einen Reißverschluss einzunähen. Ich weiß, was Framilon ist und was man damit macht (zum Stabilisieren von Nähten bei elastischen Stoffen). Ich habe einige Dinge realisiert, bei denen ich am Anfang des Jahres nicht für möglich gehalten habe, dass ich sie jemals könnte, wie z. B. eine Jeans und einen Tankini zu nähen. Freunde und Kollegen fragen derweil weniger: „Hast Du das selbst gemacht?“ Ob ich das gut oder schlecht finde, weiß ich noch nicht.
Bei der Schnittmusterauswahl hat sich mein Interesse von den japanischen Schnittmusterbüchern zu den Indie-Schnitten verschoben: Wahrscheinlich, weil sie sich innerhalb der bloggenden Nähcommunitiy so großer Popularität erfreuen und am Ende des Tages auch ich ein Lemming bin. Zwar stehe ich dieser Form des Kleinunternehmertums in einigen Punkten kritisch gegenüber (Selbstverwertung bis hin zur Selbstausbeutung – meistens von Frauen), dennoch kann ich mich dem Charme der Indie-Labels nicht entziehen. Auch mich sprechen liebevoll aufbereitete Nähanleitungen und das Persönliche vieler Indie-Seiten mehr an als das Burda-Steno oder Models in Gr. 34/36, die immerzu in 5-Sterne-Lokationen abhängen zu scheinen. Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass „jetzt wird’s persönlich“ auch eine Marketingstrategie ist. Übrigens, was die Passform der Indie-Schnitte betrifft – bisher habe ich keine abenteuerlichen Erfahrungen gemacht.
GEBLOGGT
Ich werde nie zu denen gehören, die zwei und mehr Posts die Woche veröffentlichen. Dafür sind meine Texte zu lang und ich beim Schreiben zu langsam. Dennoch zu wenig gebloggt. Warum? Schwer habe ich mich mit dem Fotografieren getan, im Klartext mit Fotos von mir. Damit bin ich wohl nicht allein, wie ich seit dem Beitrag Schwieriges Thema – Fotos, mit denen wir glücklich sind von Meike (Crafteln) weiß. Zum Geburtstag hat mir H. ein Stativ und einen Selbstauslöser geschenkt, zu Weihnachten habe ich von ihm auch noch Fotoleuchten für die dunklen Wintermonate bekommen. Mir gehen langsam die Ausreden aus …
GESEHEN
2015 jagte gefühlt ein Sew Along den nächsten, viele habe ich gern verfolgt (als Leserin). Besonders im Gedächtnis ist mir der BH Sew Along von eben Julia geblieben. Er lieferte nicht nur Inspiration und Motivation wie vergleichbare Aktionen, sondern ist überdies im deutschsprachigen Raum eine einmalige Wissenssammlung rund um das Nähen von Lingerie (Stand 09/2015); – ein Thema, das ich bei der Ankündigung ziemlich exzentrisch fand. Neben lesenswerten Blog- und Schnittvorstellungen finden sich dort viele Einkaufs- und Verarbeitungstipps für die Utensilien, die man fürs Nähen von Dessous braucht. Das ist etwas, was ich dieses Jahr auf alle Fälle ausprobieren möchte.
Exzentrisch – dies trifft auch auf Vivienne Westwood zu, der Claudia und (Bunte Kleider) und Sybille (Das Büro für schöne Dinge) im letzten Herbst einen eigenen Sew Along gewidmet haben. Der Vivienne Westwood Sew Along war für mich das Highlight im Näh-Kalender. Ihm verdanke ich nicht nur drei gern und viel getragene Kleidungsstücke, was mich insofern überrascht hat, als Laufsteig und Gehsteig oft wenig miteinander zu tun haben scheinen. Darüber hinaus hat er mir viele unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich bin ein paar der Buchempfehlungen von Sybille gefolgt, wobei ich besonders die Biografie von Jane Mulvagh lesenswert fand (Vivienne Westwood, an unfashionable life; dt. Übers.: “Die Lady ist ein Punk.” Vivienne Westwood).
Auch sonst war 2015 allerhand los. So habe ich mehrere Modeausstellungen besucht, zu denen ich gern noch meinen Senf dazugeben würde. Mmh, in Anbetracht der fortgeschrittenen Wörterzahl vielleicht in einem eigenen Post …
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