WKSA 2017, Teil 2

Ihr habt entschieden! Gloria. Ich war von den vielen Rückmeldungen überwältigt, und bin immer noch nicht mit allen Beiträgen zum ersten Teil des WKSA durch. Herzlichen Dank für Eure Kommentare, ich freue mich wahnsinnig darüber. Der Austausch gehört für mich zum Bloggen einfach dazu und unterscheidet es von anderen Formaten.

Dazu noch eine kurze Randbemerkung: Leider kann ich bei einigen von Euch nicht kommentieren, weil „Name/URL“ in den Profileinstellungen ausgeschlossen ist, was ich wirklich bedauere. Darunter sind auch Blogs, die mich interessieren und inspirieren. Ich würde gern etwas zurückgeben …

Zurück zum Thema. Also Gloria von Wear Lemonade. Das Schnittmuster ist ausgedruckt und zusammengeklebt. Musste ich, da ich nicht den Papierschnitt gekauft habe, sondern im Oktober die Flatrate (Le „Netflix“ de la couture, 7,90€/monatlich, Mindestlaufzeit drei Monate) abgeschlossen habe. Damit hat man u. a. Zugriff auf die Schnittmuster-Bibliothek von Wear Lemonade (aktuell 33 Schnitte). Das ist auch der Grund, warum ich momentan recht viel von dem französischen Label nähe (z. B. hier verbloggt).

Größe, Passform & Änderungen

Ein Probemodell ist Pflicht. Denn die Erfahrung zeigt, dass mir die Schnitte von Wear Lemonade nicht sonderlich passen, was schade ist, da mir einige davon ausgesprochen gefallen. Hinter den Anpassungen ist bisher kein System erkennbar. Das fängt bei der Größenwahl schon an. In Frida und Greta bin ich in den Stoffmassen ertrunken (beide Kleider musste ich wesentlich enger machen), bei Bianca habe ich siegesgewiss zu einer Größe kleiner gegriffen, worauf die Bluse im oberen Rücken spannt.

Et voilà. Hier ist das Probemodell von Gloria. H’s. erster Satz dazu: „Da hast Du ja noch einiges zu tun.“ Vielen Dank für die Blumen, mein Schatz! Obwohl er nicht unrecht hat. Genäht habe ich das Kleid in Gr. 40 entsprechend meiner Brustweite, ohne Änderungen vorab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ich hier gerade mit einer saftigen Erkältung sitze, und mir mehr nach Wollpulli statt Sommerkleid ist, gibt es heute nur Fotos an der Schneiderpuppe. Ihr kennt das sicherlich: Denselben Maßen können verschiedene Körperformen zugrunde liegen, weshalb einige der Probleme an der Schneiderpuppe auch nicht auffallen. Was ich auf alle Fälle machen muss, ist …

  • eine Hohlkreuzkorrektur. Der Rückenausschnitt klafft bei mir.
  • die V-förmigen Taillenabnäher korrigieren. Zwar kann man Abnäher beinahe beliebig um den Brustpunkt rotieren lassen kann, die Abnäherspitze sollte aber auf den Brustpunkt zeigen.
  • in der Taille etwas Weite herausnehmen.

Was ich mir nochmals anschaue und eventuell ändere, ist

  • eine FBA. Mit einem C-Körbchen erlebe ich mich diesbezüglich als Grenzfall, während das für andere Frauen eine Standardanpassung ist. Ich werde erst einmal abwarten, was die Korrektur des Taillenabnähers bringt. Einen exzellenten Überblick über Abnäher findet Ihr hier. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand ein Buch zum Thema „Abnäher-Manipulation“ empfehlen kann, in dem auch nicht gängige Abnähervarianten besprochen werden.
  • die Rocklänge. Kürzen.
Schnitt & Stoff

Als der Schnitt ausgedruckt und zusammengeklebt auf dem Boden lag, war ich zunächst enttäuscht. Den größten Teil nehmen die Rechtecke für den Rock ein. Vielleicht bin ich, was einzureihende Röcke betrifft, gerade etwas müde, denn bei Frida und Greta ist es genauso. Auf dem Schnittmusterbogen (im PDF) habe ich außerdem das Schnittteil für die Seitennahttaschen vermisst! Finde ich selbst nicht so dramatisch, da ich genügend Muster für Seitennahttaschen habe. Wenn es in der Papierversion mit dem stolzen Preis auch so sein sollte, mag ich mir die Empörungswelle, die ein fehlendes Schnittteil verursachen könnte, nicht vorstellen. Ich schreibe Wear Lemonade mal …

Es gab noch ein paar Überraschungen, die mir erst beim Machen aufgefallen sind: Gloria ist ein „robe portefeuille“, wie es im Video-Tutorial heißt, ein Wickelkleid, das im Rücken geknöpft wird. Insofern besteht der Rock aus drei Rechtecken. Zudem hat das Kleid keinen Wasserfallkragen, wie ich im letzten Beitrag schrieb. Vielmehr handelt sich um eine Art Kragenaufschlag, der in einem fließenden Stoff an einen Wasserfall erinnert und im Rücken den Ausschnitt einfasst.

Den Stoff hat H. ausgesucht, weil grün passend für ein Weihnachtskleid sei. AHA. Der Baumwolldruck wäre nicht meine erste Wahl gewesen: Zunächst erinnerte er mich an Geschenkpapier, zeitweise wähnte ich mich auf Tausende japanischer Papierschirmchen herabzustarren – ich sah uns schon am Heiligabend mit Sushi hier sitzen. Mag sein, dass es der psychedelische Print ist oder einfach Liebe, inzwischen stelle ich mir Gloria ganz reizend in diesem Baumwollruck vor.

Und jetzt freue ich mich auf Eure Beiträge.

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24 Kommentare

  1. Ich möchte jetzt nicht erwähnen, dass es auch die Erkältung (vielleicht in Verbindung mit zuviel Hustensaft?) sein könnte, die Dich dem Stoff gegenüber milde stimmt..? 😉

    Also ich finde den Stoff jedenfalls süß und kann ihn mir gut mit dem Schnitt zusammen vorstellen.

    Eine Buchempfehlung für Abnäher habe ich leider nicht, aber biete ansonsten gern meine Hilfe an 🙂

    Achja, und ich würde die Rocklänge so lassen – kürzen kannst Du später immernoch und ich finde es so sehr apart (manchmal muss man sich ja auch erst an neue Längen gewöhnen)

  2. der Stoff ist schön und ich kann ihn mir gut mit dem Schnitt vorstellen, Das wird ein schönes – eher frühlingsfrisch als japanisch – angehauchtes Weihnachtskleid.

    LG Bella

  3. Oh da bin ich total gespannt wie das fertige Kleid aussieht. Und so ein schicker Ausschnitt im Rücken, auch wenn mir der ein bisschen frisch im Winter wäre. Aber das Kleid wird sicher ein Hingucker.
    Und ich habe im ersten Momen eher Seerosen mit dem Muster vebunden.
    lg Sabine

    • Aktuell fange ich mit Blick auf den Rückenausschnitt auch sofort wieder zu frösteln an, aber bis Weihnachten ist ja noch eine Weile hin … Seerosen, Frühling … der Stoff hat mehr Potential, als ich dachte. Danke und LG, Manuela

  4. Der Schnitt schaut sehr vielversprechend auf der Puppe aus. Bin gespannt auf das fertige Kleid!
    LG Carola

  5. Der Rückenausschnitt ist spektakulär und nicht zwingend Dezembertauglich aber ich bin sehr neugierig auf dieses Kleid. Der Kragen/Ausschnitt vorn begeistert mich sehr. Das wird echt ein besonderes Teil.
    Liebe Grüße
    Ina

    • Den aktuellen Temperaturen entspricht das Kleid wirklich nicht. Ich habe mich auch eher von der Begeisterung für das Oberteil hinreißen lassen … LG, Manuela

  6. Das Problem mit den Name/URL Kommentaren habe ich auch oft. Außerdem kann ich mit meinem Firefox nicht auf Blogger Blogs kommentieren. Wie mich Google nervt! Wieso benutzen Leute das? Gibt doch WordPress! Das Kleid wird super! Der Stoff ist gut! Wirst du schon noch sehen! Viel Spaß beim Anpassen!
    Liebe Grüße
    Katharina

  7. Wie ärgerlich, wenn es am Schnitt so viel Änderungsbedarf gibt. Immerhin ist der Schnitt etwas besonderes, da lohnt es sich dann auch.
    Ich hoffe sehr, du wirst uns an Weihnachten nicht alle verwünschen, wenn du mit Gänsehaut am Rücken vor dem Christbaum stehst 😉
    LG Christiane

    • Das hoffe ich auch, aber ich hab’s ja selbst provoziert, als ich das Kleid zur Auswahl stellte. Danke & LG, Manuela

  8. Beim Annakleid von by hand London habe ich irgendwo im Sew-Along mal zwei Anleitungen für eine FBA bei Oberteil mit angeschnittenen Ärmeln gesehen. Vielleicht lässt sich das hier übertragen?
    Gloria wird auf jeden Fall sehr schön werden!
    LG, Jule

    • Dankeschön! Mir war gar nicht bewusst, dass es einen Sew Along zum Anna Dress gab. Da das Kleid auch noch auf meiner Nähwunschliste steht, werde ich spätestens dann von Deinem Hinweis sehr profitieren. LG, Manuela

  9. Also das Kleid ist ein Traum! Mit Deinem Stoff kann ich mir das Kleid ehrlich gesagt auch noch nicht so ganz vorstellen. Vermutlich, weil es in uni einfach so genial aussieht.

    Wie trägt man eigentlich so einen tiefen Rückenausschnitt? 😉

    Ich kann das Buch “Schnittkonstruktion in der Damenmode” von Guido Hofenbitzer sehr empfehlen.

    LG Uta

    • Herzlichen Dank! Ich habe mir vor längerer Zeit mal eine Abwandlung des Rockgrundschnittes daraus kopiert, hatte aber Hofenbitzer gerade gar nicht mehr auf dem Schirm. Aber klar, wo Du es sagst, es enthielt auch Variationen für Oberteile … Danke. Wie trägt man so einen Ausschnitt? – Immer noch etwas angeschlagen, befürchte ich, fröstelnd und mit Haltung. LG, Manuela

  10. Wow, toller Schnitt! Der Stoff gefällt mir auch dazu, nimmt den Schnitt etwas das Drama 😉 Unbeding eine Jacke bereit halten, mit so freiem Rücken würde ich friere ohne Ende 😉 LG Kuestensocke

    • Vielen Dank. Ja, das denke ich auch, meine aber mal wieder nichts entsprechendes im Schrank zu haben. Ich sehe mich schon panisch in die Runde fragen nach passenden und schnell zu nähenden Jacken-Schnitten. LG, Manuela

  11. Das Kleid wird toll! Der Rückenausschnitt ist einfach umwerfend schön 🙂 Ich drücke dir die Daumen, dass die Änderungen erfolgreich klappen. Und ich mag den Stoff sehr, der für dich ausgesucht wurde!
    Liebe Grüße
    Christiane

  12. Liebe Manuela,
    Dein Stoff lässt mich eher an Uhren-Zahnräder denken. Es wird bestimmt ein hübsches Kleid.
    Hofenbitzer hätte ich Dir auch als ersten empfohlen, allerdings kommen da Kimono-Ärmel und Korsagen-Oberteile nicht vor. Als Ergänzung zum Hofenbitzer passt Teresa Gilewska: Schnittkonstruktion in der Mode – Schnittabwandlungen sehr gut. Mit den beiden Büchern arbeite ich am liebsten. Und wenn Du noch einen Zacken drauflegen möchtest (und noch ein teures Weihnachtsgeschenk brauchst) ist da noch Sarah Veblen: Die perfekte Passform. Bei uns steht das in der Bibliothek, da konnte ich erst ein paar Wochen probelesen, bevor es auf dem Wunschzettel landete. Damit habe ich meine Hosen angepasst.
    Viele Grüße, Stefanie

    • Mitunter will mir ja, wenn ich gefragt werde, was ich mir zu Weihnachten wünsche, partout nichts einfallen … Angesichts so vieler Buchempfehlungen dürfte das dieses Jahr nicht das Problem sein. Mach’ ich übrigens, wenn möglich auch so, erst einmal in der Bibliothek “probelesen”. Vielen lieben Dank! LG, Manuela

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