Puh, schon wieder ein Monat vergangen seit meinem letzten Post –; und ich habe nun auch das Finale des Winter Japan Sew Along verpatzt. Mit dem Nähen lag ich dieses Mal im Zeitplan, schwer getan habe ich mich mit den Fotos von mir in dem jeweiligen Kleidungsstück. Die Frage, wie fotografiere ich die Sachen am besten, lässt mich im Moment nicht los (hier).

“I happen to have been born in Japan. But I’ve never labelled myself in that way.” (Y. Yamamoto)

Mod. 5b Nähen im japanischen StilIch bin bei meinen Plänen geblieben, obwohl ich ein paar Tage mit meiner Wahl gehadert habe; wie beim letzten Mal angekündigt habe ich mir Schnitt 5b aus dem Buch Nähen im japanischen Stil ausgesucht. Der Rock in A-Linie mit Sattel und Kellerfalte entspricht wohl nicht dem, was man mit japanischer Mode im ersten Moment assoziiert: T-förmige Kimonos, locker geschnittene Tuniken oder asymmetrische Roben in dunkler Farbpalette, wie jene, mit denen Rei Kawakubo (Comme de Garçon) und Yohij Yamamoto Anfang der 1980er Jahre die Pariser Modewelt aufmischten.

Mod. 2 Shape Shape 1Auch wenn der Rock recht unspektakulär daher kommt, hat er sich vor dem Hintergrund, dass mir Basics im Kleiderschrank fehlen, als gute Wahl erwiesen. Und was seine Passform betrifft, kann ich den anderen Teilnehmerinnen des WJSA nur beipflichten: Diese ist phänomenal, und dass ganz ohne Änderungen – abgesehen von der Kürzung der Länge um 5cm, weil ich keine wadenlangen Säume mag. Weder dreht sich der Rock beim Laufen, noch klettert er die Strumpfhose hoch. Er macht jede Bewegung mit, und das ohne Futter.

“The function makes clothing beautiful.” (Y. Yamamoto)

Auch ich habe mit Schnitt 5b einen Basisschnitt für mich entdeckt, den ich sicherlich noch öfter nähen werde – hier um der Kombinierbarkeit willen aus einem taubenblauen Wolle-Polyester-Gemisch. Es ist diese souveräne Schnittkonstruktion, funktional ohne Schnickschnack, die bei mir schließlich doch die Assoziation „Made in Japan“ weckt. Dabei muss ich an das Interview von Frances Corner mit Yamamoto denken, wo beide über den perfekten Platz eines Knopfes an einer Jacke debattieren.

Mehr Japanisch Nähen? (Finale WJSA)

Mod. 2 Shape Shape 2Ja, bitte! Durch den WJSA habe ich Schnittmuster entdeckt, die ich noch nicht kannte (wie z. B. die Bücher La Couture naturelle, Féminin Masculin oder die Schnittmusterfirma Tamanegi-kobo). Außerdem sehe ich so manchen Schnitt, den ich vorher übersehen habe oder von dem ich dachte, das er nichts für mich ist, mit anderen Augen ( wie z. B. das Turtleneck-Kleid als Pullover, die Buchreihe Drape Drape usw). Danke für die Inspiration. Nicht zuletzt finde ich es einfach schön, die Leidenschaft für japanische Schnitte mit Anderen teilen zu können. Insofern hoffe ich, es geht im Herbst weiter …

Liebe Catrin, Dir an dieser Stelle nochmals Danke für diesen großartigen Sew Along.