Im September vor zwei Jahren habe ich mir meine Nähmaschine gekauft – eher ein Impulskauf.  Wenn ich nun mein erstes Projekt, ein kleines Lavendelkissen, gegen mein letztes lege, bin ich schon ein wenig stolz. Vor zwei Jahren fiel es mir schwer, geradeaus zu nähen, die Nähte waren krumm und schief, vor ein paar Tagen habe ich mein erstes Futter in eine Jacke eingesetzt.

Schnittmusterhersteller/Label

Genäht habe ich die Jacke Mona von Schnittchen. Wer mehr über Silke Türck, die Designerin hinter dem Münchner Label erfahren will, dem kann ich das Interview empfehlen, das Elle Puls anlässlich des Erscheinens der Sommerkollektion von Schnittchen geführt – auch oder gerade, weil ich es in mancherlei Hinsicht ernüchternd fand (“Haben Schnittdesigner eigentlich noch Zeit zu nähen?”)

Was bekommt man?

Das Schnittmuster, einschließlich Futterschnitt ist als Papierschnitt und als PDF erhältlich. An die Klebe- und Schneidearbeit habe ich mich inzwischen gewöhnt, so dass ich mich angesichts des Preisunterschiedes und der sofortigen Verfügbarkeit für das E-Book entschieden habe. Zu meiner Begeisterung enthielt der Schnitt wieder alle Nahtzugaben. Gibt es eigentlich einen Grund, warum Schnittmuster Nahtzugaben nicht standardmäßig enhalten? Mona ist in den Größen 34-46 erhältlich, ich habe die Jacke in Größe 40 genäht.

Anleitung – Schwierigkeitsgrad

Mona von Schnittchen 3Die Jacke ist meiner Meinung nicht für Anfänger geeignet. In der Beschreibung heißt es vage, dass „Vorkenntnisse hilfreich“ seien. Die beigefügte Anleitung würde ich als minimalistisch beschreiben. Zum Glück gibt es für Mona auf dem hauseigenen Blog von Schnittchen eine detaillierte Fotoanleitung. Ohne diese wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen – zumindest, was das Verstürzen von Futter und Jacke betrifft. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man die ganze Jacke durch ein 20 cm großes Loch in der Ellbogennaht des Futterärmels falten kann.

Stoffwahl

Mona von Schnittchen 2Neben fließenden (Woll-)Stoffen wird für Mona Walk empfohlen – und so habe ich meine Version auch aus einem solchen in klassischem Schwarz genäht. Gefüttert ist die Jacke mit einem dezent gemusterten braunen Viskosestoff.

Passform – Änderungen

Mona von Schnittchen 5Nachdem ich bei Kleid Nani einige Anpassungen vornehmen musste, habe ich bei Mona eine Probeversion aus Nessel genäht mit dem Ergebnis: Passt in meinen laienhaften Augen, keine Änderungen erforderlich. Weiß man es eigentlich irgendwann vorher?
Das Schnittmuster sieht keinen Verschluss vor. Da ich eine Jacke, die man nicht schließen kann, egal wie chic, nicht funktional finde, habe ich Druckknöpfe eingesetzt.

Was gefällt, was nicht? – Nochmals nähen? – Weiterempfehlen?

Irgendetwas zwischen Cardigan und Blazer hat Mona für mich das Potential zum Lieblingsstück für alle Tage. Sicherlich kein Schnitt, den ich in Serie nähen werde, was soll ich auch mit einer Reihe identischer Jacken im Kleiderschrank. Gleichwohl eine Mona habe ich noch geplant – und zwar aus Fleece. Mich hat die Version von Mond (Bimbambuki) derart begeistert, dass ich unbedingt auch eine haben will. Bislang kann man mein Verhältnis zu Fleece-Jacken ambivalent nennen: In Fußgängerzonen finde ich diese Uniformität seltsam, als begeisterte Bergsportlerin weiß ich solche Jacken durchaus zu schätzen. Mit einer Mona aus Fleece könnte ich dem gleichförmigen Unisex, den Outdoor-Klamotten für mich haben, einen feminineren Look verpassen.

Jacke Mona von Schnittchen 1