Morgenmantel Sew Along: Finale

Und so sieht er angezogen aus: der Asaka Kimono von Named. Heute ist bereits das „große Schaulaufen der Morgenmäntel“. Das ging wirklich schnell. Ein großes Dankeschön an Muriel (Nahtzugabe 5 cm), die diesen Sew Along organisiert hat.

Dieser Aktion verdanke ich eine wunderbare Kombination aus Kimono (Schnittbesprechung hier) und Pyjama für entspannte Tage daheim; auch wenn H. lachend meinte, ich sehe darin aus, als ob ich in die Schlacht zöge. Nun ja, falls es jemals zum Rosenkrieg zwischen uns kommen sollte, wäre ich zumindest bekleidungstechnisch gerüstet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oberteil

Vielleicht noch ein paar Worte zum Pyjama. Eigentlich ist es kein Pyjama, sondern beide Schnitte sind aus japanischen Schnittmusterbüchern, mit denen ich vor einigen Jahren zu nähen angefangen habe. Ich hatte irgendwo gelesen, dass japanische Schnitte aufgrund ihrer Schlichtheit und Geradlinigkeit für „ambitionierte Anfänger“ geeignet seien. Anfänger, die nicht mit Kindersachen einsteigen, sondern tragbare Kleidungsstücke für sich selber produzieren wollen. Das klang nach mir! Und so hatte ich in meinem Enthusiasmus gleich mehrere japanische Schnittmusterbücher bestellt.

Das Shirt ist Modell 7b (Bluse mit Puffärmeln) aus Nähen im japanischen Stil von Shufu To Seikatsu Sha. Es war das erste Buch, das mir bewusst machte, dass man aus einem Grundschnitt mehrere Kleidungsstücke entwickeln kann. Mit einem solchen Baukastensystem für Röcke, Oberteile und einer Hose dachte ich zu jener Zeit meinem Traum von einer selbst genähten Basisgarderobe näher kommen. Etwas vollmundig verspricht Nähen im japanischen Stil, dass die darin enthaltenden Schnitte „die besten Chancen haben, zu neuen, bequemen Lieblingsstücken in Ihrem Kleiderschrank zu avancieren“. Ich habe damals begeistert aus dem Buch mehrere Modelle genäht. Inzwischen schaue ich nur noch selten hinein. Der Fokus hat sich zu den Indie Pattern Designern verschoben.

Genäht in Größe M, obwohl ich laut Maßtabelle L habe. Die japanischen Oberteile enthalten aber großzügige Beweglichkeits- und Designzugaben. Der Hauptstoff ist ein Champagner farbiger Viskosecrepe von Hüco, die Ärmel sowie Einfassung des Ausschnitts sind aus Resten des Waxprint. Gepufft habe ich die Ärmel nicht, das wäre mir zu niedlich geworden.

Hose

Die Hose ist ein Patternhack: Modell 4a (Lange Hose) aus Nähen im japanischen Stil mit dem dreifach gekräuselten Bund der Hüfthose aus dem Buch Shape Shape. Minimalistische Mode mit maximaler Wirkung von Natsuno Hiraiwa. An Hiraiwas Schnitten gefällt mir, dass sie nicht bis ins letzte Detail definiert sind, sondern ihren Trägerinnen Gestaltungsspielräume lassen. Oft sind sie umkehrbar, haben in dem Sinne weder vorne noch hinten, rechts oder links (wie z. B. hier).

Leider sitzt die Hose aus Shape Shape nicht gut an mir, genauer gesagt, ich sitze in der Hose nicht gut, weshalb ich auf Modell 4a aus Nähen im japanischen Stil zurückgegriffen habe; mit dem Schnitt habe ich in Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Bis auf den Austausch des Hosenbundes und die Anpassung der Beinlänge (die Schnitte sind für eine Körpergröße von 160 cm ausgelegt), habe ich keine Änderungen vorgenommen. Das nächste Mal würde ich noch Seitennahttaschen ergänzen. Genäht in Größe L aus einer mokkabraunen Baumwolle von Hüco mit weichem Fall. Bund und Bindeband sind wiederum aus Waxprint-Resten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun spekuliere auf ein Finale der Herzen, da ich gerade die anderen beiden Stoffe vernähe, die ich für diesen Sew Along herausgesucht habe. Bereits seit zwei Jahren steht auf meiner To Sew Liste: “Nachtwäsche”. Irgendwie hat mir aber immer die Motivation dafür gefehlt. Erst das gemeinsame Nähen des Morgenmantels und Eure Kommentare gaben mir den Anstoß.

Ihr Lieben, danke dafür.

← Vorheriger Beitrag

Nächster Beitrag →

18 Kommentare

  1. Hallo, das sieht toll aus…echt gut gelungen. Schöne Stoffe
    LG schurrmurr

  2. Deinen Morgenmantel habe ich ja beim letzten Post schon bewundert und mit der Hose und dem Shirt bist zu jetzt perfekt ausgerüstet. Bei mir liegen auch noch einige japanische Nähbücher, aber genäht habe ich daraus bisher nichts. LG Carola

    • Ich mag die Aufmachung japanischer Schnittmusterbücher, aber die vielen Tuniken darin, alle ohne Abnäher, muss man echt mögen … Dank Dir & LG, Manuela

  3. Toll sieht der Morgenmantel angezogen aus und die beiden Kombiteile passen sehr gut dazu! Bestens gekleidet zu Hause also. Bräuchte ich echt auch mal!
    Liebe Grüße
    Katharina

    • Vielen Dank Katharina! Ginge mir ohne diesen Sew Along auch so. Nähen für zu Hause. Da stellt sich mir auch die Frage, lohnt sich der Aufwand …
      Dir eine schöne Woche. Liebe Grüße, Manuela

  4. So fein gekleidet am Morgen – da könnte ich glatt neidisch werden und muss dringend mal die Schlafanzüge (oder das was bei mir unter dieser Bezeichnung läuft) aussortieren… Dein Dreiteiler ist jedenfalls wunderschön geworden und ich bin begeistert, dass der Waxprintstoff so genial als Kimono ausschaut. Liebe Grüße von Ina

    • Danke Ina. Bisher waren Schlafanzüge auch bei mir das letzte Glied in der Verwertungskette, wenn Shirts & Shorts so abgetragen sind, dass sich nicht mal mehr als Sportsachen durchgehen, was eigentlich seltsam ist, da man ja schon viel Zeit in seiner Nachtwäsche verbringt. LG Manuela

  5. Lauter tolle Teile! Gefällt mir eines besser als das andere. Der Kimono ist bildschön und sieht gar nicht so steif aus, wie man es sonst von Waxpring kennt. Wie ist denn das “Eintunk-Risiko”bei den geschlitzten Ärmeln?
    Ich mache mich immer viel zu selten “schön” für zu Hause, da muss immer die olle Jogginghose herhalten. Vielleicht sollte man ja mal ein Sew-Along für Home-Wear machen 😉 .
    Viele Grüße, Stefanie

    • Dankeschön! Bisher machen sich die Ärmel wesentlich besser als erwartet, allerdings habe ich auch noch nicht die Butter am anderen Ende des Tisches zu greifen versucht …
      Mich haben damals die starken Preisunterschiede bei Waxprint erstaunt und ich hatte daher nachgefragt: Neben der Herkunft, der Beidseitigkeit des Drucks in gleicher Stärke spielt auch die Haptik (d. h. wie steif & rauh er ist) eine Rolle für den Preis.
      Einen Home-Wear-Sew-Along finde ich eine klasse Idee, da das auch nicht gerade meine Stärke ist und ich festgestellt habe, mit Eurer Unterstützung läuft’s besser und was vielleicht noch wichtiger ist – macht auch mehr Spaß.
      Liebe Grüße, Manuela

  6. Diese Kombi schreit ja fast nach einem Aufenthalt irgendwo, wo man im Pyjama und Morgenmantel herumläuft… Yoga Retreat? Meditationswochenende? Haus mieten mit Freundinnen? Schlacht?
    Jedenfalls ist der Auftritt garantiert. Wunderschön ist er geworden der Morgenmantel.

    • Vielen Dank! Tatsächlich hatte ich für einen kurzen Moment an eine Pyjama-Party gedacht …

  7. Ganz tolle Kombination. Deine Waxprint–Reste sehen nicht aus wie „übrig geblieben“, sondern wie gewollt dezent eingesetzt. Das passt alles richtig harmonisch zusammen!
    Ohne Kimono einfach ein sehr hübscher Pyjama, mit Kimono hat es gleich ganz viel Eleganz.

    • Dankeschön Melanie. Ich bin schon sehr gespannt auf Deinen Wintermorgenmantel; mir hat der geblümte Stoff mit dem Rapport so gut gefallen und ich stelle mir den Vogue-Schnitt darin sehr elegant vor. Falls Du noch Anregungen suchst, was man alles aus Waxprint nähen kann, es gab mal eine Linkparty dazu. Schau mal hier:

      http://dreikah.de/waxprint-linkparty-zeigt-her-eure-kleidung/

      Liebe Grüße, Manuela

  8. Ein sehr glamouröses Daheim-Outfit, bin sehr begeistert! Ich trage keinen Morgenmantel aber nachdem ich mich durch die Beiträge des Sew Along geklickt habe, ruft es im Unterbewusstsein, dass ich vielleicht so ein Teil haben möchte …. verflixt 😉 Deinen Stoff mag ich ganz besonders gern leiden – sooo edel. LG Kuestensocke

    • Vielen, lieben Dank. Vielleicht kann man dem Wunsch des Unterbewusstseins nachgeben vor dem Hintergrund, dass so ein Morgenmantel meterweise Stoff verschlingt. LG Manuela

      • Hihihi, genau das wollte ich auch grade schreiben. Drei Meter sind beim Morgenmantel ja nichts …
        Sehr schön ist Deine Homewear/ Dein Morgenmantel geworden. Wenn man erst einmal damit anfängt, dann entdeckt man mit einem Mal die Liebe zum Detail. Das war NICHT mein letzter Morgenmantel und meine Pyjamas werde ich auch einer Inspektion unterziehen.
        Viele Grüße, Birgit

Schreibe einen Kommentar zu Manuela Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert